Vor zwei Tagen mahnte ich mich selbst zum vorsichtigen Einfahren im winterlichen Gelände. Heute kam es dann (wie fast jedes Jahr) zum ersten Sturz auf Glatteis. Das tat ordentlich weh, weckte aber die Lebensgeister. A propos Geister: War da nicht noch etwas mit Schamanen?
Erlebnisse und Learnings
Heute Nacht war es richtig zapfig! Es dürfte aufgrund des klaren Himmels deutlich unter -5 Grad gehabt haben. Der Vorteil: Tagsüber kann man ein unglaubliches Winterwonderland erleben! Die Schneeflocken kristallisieren. Dazu blauer Himmel. Wahnsinns Kontraste. So auch heute bei einer Tour durch das Priental. Dabei entdeckte ich zunächst, dass viele Sandbänke der Prien abgetragen wurden. Finde ich gut, denn die waren schon am verbuschen.
Zugleich konnte ich dadurch recht gut über die Prien „übersetzen“ und dort auf der anderen Seite etwas radeln – was ich sonst fast nie mache. Dabei traf ich auf eine neuzeitliche Schamanen-Stätte. Von der anderen Seite aus hatte ich das natürlich schon gesehen. Aber nie aus der Nähe. Spannend! Richtung Sachrang soll es an der Prien noch ein weiteres Schamanenzelt geben. Was es hier nicht alles gibt …?!
Ja, die Kehrseite war, dass ich dann offenbar etwas zu „beseelt“ auf dem Priendamm weiter radelte und mit dem E-Bike empfindlich ausrutschte. Die Bilder zeigen ganz gut, wo das Metall der Pedalen aufs Eis geknallt ist. Mein rechter Ellebogen und das rechte Knie haben mir klare Signale gesendet, dass sie mit der Gesamtsituation nicht einverstanden wären. Aber insgeheim liebe ich solche Momenten (was eigentlich gegen meinen Verstand spricht): Dann werden nämlich alle Lebensgeister ultimativ geweckt! In solchen Situationen fahre ich geradezu zur Hochform auf, also dann wenn Haut und Knochen nach einem Sturz wehtun. Ist ja auch nicht das erste Mal, dass das passiert.
Was auch immer dann in mir freigesetzt wird: Adrenalin & more – es führt zu unglaublicher Entschlossenheit und fortgesetzter Kühnheit. Ich werde dann nämlich gerade nicht vorsichtiger, sondern risikofreudiger. Allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Nun bin ich zu 150% voll auf die Strecke konzentriert. Das ist auch wichtig, denn auf der Weiterfahrt kamen noch viele extrem glatte Stellen. Passiert ist jetzt allerdings nix.
Dafür gabs am Ende auf der Sonnenterrasse vom Cafe Pauli noch ein Haferl Kaffee. Ich muss sagen: Diese Hammer-Aussicht werde ich mir die nächsten Wochen sicherlich noch öfter gönnen! Das sind locker 10-15 Grad Temperaturunterschied zum Priental. Dort ca. -5 Grad, auf der Sonnenterasse +5 bis 10 Grad. So kann man es aushalten (auch wenn Ellebogen und Knie noch immer nicht mit der Gesamtsituation zufrieden waren …).