Klirrende Kälte machte es möglich: Endlich konnte ich wieder bis hinauf zur Steinlingalm radeln. Bei strahlenden Sonnenschein ging es gemeinsam mit Tourengängern, Rodlern, Schneeraupen und Wanderern zügig hinauf und entspannt wieder hinunter. Ich war der einzige Radler auf der Strecke, aber das bin ich mittlerweile gewohnt.
Winter-Berg-Tour; Datum: 13.2.2021; Distanz: 15,5 km; Fahrtzeit: 1,32 h; Akku (Start/Ende): 100/32%; E-Bike: KTML LFC 271; Motor: Performance CX/85 NM; Display: Bosch Nyon
Höhenprofil:
Route:
Link: https://goo.gl/maps/9iCou4AoN5pUK8pX6
Die abgebildete Karte von google Maps gibt aus technischen Gründen nur die ungefähre Strecke bzw. Ausschnitte der Strecke wieder.
Erlebnisse & Learnings
Seit Wochen warte ich auf den Tag, an dem ich wieder die Berge hinauf radeln kann. Heute war er gekommen. An einem herrlichen Samstag Mittag ging es endlich wieder hinauf zur Steinlingalm – wie weit ich kommen würde, wußte ich am Anfang allerdings noch nicht. Es hätte mir auch gereicht, wenn die Hälfte geklappt hätte. Oder wenn ich bis zur Gorialm gekommen wäre. Aber: Trotz Schnee und gerade wegen der klirrenden Kälte schaffte ich es ohne große Anstrengung, bis ganz oben zu gelangen.
Gehofft hatte ich da von Beginn an, denn eines habe ich mittlerweile gelernt: Frischer Schnee, verdichteter Altschnee oder sogar Eis sind grds. nicht so problematisch, wie man vermuten könnte. Im Gegenzug ist Tauschnee die wahre Hölle: Im Januar hatte ich bei tauendem Schnee mehrere Anläufe genommen – vergeblich, ich kam nie weiter als bis zur Maisalm, und selbst bis dahin war es jedes Mal eine Tortour.
Seit einigen Tagen war es nun wieder richtig zapfig. Nachts fielen die Temperaturen im Ort auf unter -15 Grad. Oben an der Kampenwand gingen sie nachts sogar auf unter -22 zurück. Perfekt, dachte ich mir! Dann ist der Weg nämlich selbst bei Schnee in der Regel gut befahrbar. So war es dann auch. Quasi ohne große Unterbrechung fuhr ich bis hinauf auf die Steinlingalm. Dort trank ich einen warmen Kaffee und päppelte meinen deutlich gesunkenen Glukosespiegel wieder mit zwei Müsliriegel auf. Allerdings war dieser aufgrund der Kälte steinhart: Vermutlich hatte es oben am Berg in der Sonne nach wie vor um die -9 Grad und im Schatten deutlich unter -10 Grad. Die trockene Kälte läßt sich aber bei ausreichend Bewegung gut aushalten.
Nach der Stärkung ging es wieder bergab. Einen Teil der Abfahrt habe ich gefilmt. Darunter auch eine kurze Sequenz mit einem Skifahrer, der seinen Hund mit auf die Piste genommen hatte – sehr nett! Wieder in Aschau angekommen merkte ich erstmals, wie kalt meine Hände und Füße während der Abfahrt geworden sind. Kein Wunder: Bergab ist der Wind eisig und die eigene Bewegung eher reduziert. Wie auch immer: Daheim gab es dafür zum Auftauen heißen Tee und frisch gebackenen Kuchen :-).
Positiv überrascht war ich übrigens von den restlichen 32% Akku. Bei der Kälte und der Steigung keine Selbstverständlichkeit. Da der Frost noch eine Weile bleiben soll, gehe ich davon aus, dass im Februar noch die eine oder andere Winterbergtour erfolgen wird. Vielleicht sogar noch eine etwas längere. Vermutlich steht gleich morgen wieder eine Bergtour an – wohin? Ich lasse ich mich gerne überraschen!
*Achtung: E-Biken im Schnee wie bei dieser Tour ist generell nur geübten Fahrern zu empfehlen!
Die vereisten Fenster eines Autos lassen ahnen, wie kalt es im Tal war. Weiter oben gab es dafür Sonne satt. Wirklich warm wurde es allerdings nicht: An der Steinlingalm angekommen, wollte ich einen Müsliriegel essen. Das Problem: Er war aufgrund der Kälte steinhart. Dafür war der in einer Thermoskanne mitgenommene Kaffee nach wie vor schön warm. Das Highlight war aber zweifelsfrei die tolle Aussicht.
Bergauf und bergab: Das Fahren mit dem E-Bike hat auf beiden Wegen gut geklappt. Auch ohne Spikes. Der Kälte sei Dank. Neben einem Hund auf der Skipiste gibt es auch eine Pistenraupe zu sehen.