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Der Bettler in Prien an Heiligabend

Zum Abarbeiten der vielen süßen Sachen musste ich heute definitv eine E-Bike-Tour machen. Am späten Vormittag fiel die Wahl auf Prien. Dort traf ich im strömenden Regen auf einen einsamen Bettler – ein recht ungewöhnliches Erlebnis.

Erlebnisse und Learnings

Eigentlich wollte ich heute gar keinen Tagebucheintrag verfassen. Aber das Erlebnis der heutigen Tour war derart ungewöhnlich, dass ich es nun – am Mittag des Heiligabend 2023 – doch tue. Dabei fing alles recht harmlos an: Mit der Blutzucker-Anzeige meines Freestyle Libre, der mir nach dem Frühstück signalisierte, dass ich wohl nicht nur heute früh, sondern auch die Tage davor zuviel Kohlenhydrate zu mir genommen hatte. Dies wiederum in Kombination mit weniger Bewegung, denn wir haben aktuell Besuch – nicht nur aus der Familie, auch Sturmtief Zoltan sorgte dafür, dass die letzten Tage kaum an E-Bike-Touren zu denken war.

Heute regnete es zwar auch in Strömen bei etwa 4-8 Grad, aber gut verpackt konnte ich ohne große Probleme via Bernau nach Prien fahren. Dort trank ich einen leckeren Cappuccino im gut besuchten Cafe Ternion, um anschließend auf anderem Weg zurück nach Hohenaschau zu radeln. Dabei fuhr ich durch auch die völlig menschenleere Fußgängerzone von Prien. Als ich an deren Ende ankam, wollte ich meinen Augen kaum trauen: Da kniete im strömenden Regen ein einsamer Mann mit einem Schild auf dem Boden – so wie Bettler dies mitunter tun (allerdings in der Regel in gut besuchten Fußgängerzonen).

Bei diesem Wetter? Ganz allein? „Man ist der hart drauf“ dachte ich mir.

Tatsächlich tat ich dann etwas, was ich nur selten tue: Ich gab ihm zehn Euro und wünschte ihm ein (den Umständen angemessen) schönes Weihnachtsfest. Dabei schaute ich ihm ins Gesicht, dabei bemerkte ich, dass der Mann durchaus gepflegt wirkte. Als er sich mit seiner ziemlich markanten Stimme bedankte, wurde mir sofort klar, an wen er mich im Hinblick auf Stimme und Aussehen erinnerte: An den Schauspieler Martin Semmelrogge.

Nach mir kam noch ein zweiter Mann, den man auf einem der nachfolgenden Bilder sieht. Auch er steckte ich etwas Geld und eine hellblaue Ritter Sport Vollmilch-Schokolade zu. Ich fuhr wieder im strömenden Regen zurück, arbeitete dabei zumindest einige Kohlenhydrate ab, dachte dabei aber nahezu während der ganzen Fahrt über dieses aus meiner Sicht ziemlich ungewöhnliche Erlebnis nach.

Auf den ersten sechs Bildern: Das Cafe Ternion in Prien. Dort stieß ich zufällig auf ein Gemälde von Aschau. Das siebte Bild zeigt den einsamen Mann nach wie vor kniend im strömenden Regen. Nix für mich! Aber: Es hat mir durchaus Respekt abgerungen, wenn jemand so etwas macht. Wie man sieht, war die Kleidung des Mannes auch durchaus hochwertig und wetterfest – war es wirklich ein Bettler? Vielleicht war es tatsächlich Martin Semmelrogge? Egal! Auf der Rückfahrt stieß ich dann auf ein recht ungewöhnliches Hinderniss: Eine riesige Pfütze auf dem Waldweg. Kein Wunder: Es hatte tagelang geregnet.

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