Heute fuhr ich via Sachrang und Erl nach Nussdorf am Inn zum großen Familientreffen bei Schwiegermuttern: Mit zwei Kindern und vier Enkeln war ordentlich was los. Und: Statistisch war es heute mit knapp 17 Grad das zweitwärmste Weihnachtsfest im Chiemgau seit Jahrzehnten. Auch das machte die Tour unvergeßlich!
Erlebnisse und Learnings
Für die heutige Tour, die insgesamt über drei Stunden dauerte, gab es wenigsten drei Gründe:
- Es gab unglaublich viel Süsses die letzten Tage – eine längere Tour war als Gegenmaßnahme geradezu zwingend.
- Ich wollte sowieso nach Nussdorf am Inn zum weihnachtlichen Familientreffen radeln – die Frage war nur, welche Route ich nehmen würde.
- Die Route über Sachrang, Niederndorfer Berg und Erl bin ich vor drei Jahren schon einmal gefahren – sie ist eine der schönsten überhaupt.
Los ging es etwa um 10.30 Uhr Richtung Sachrang, denn um 12.30 Uhr wollte ich pünktlich in Nussdorf am Inn sein. Das klappte auch gut: Ich kam fast auf die Minute genau dort an. Und wie die Bilder zeigen: Es war zwar sehr mild auf der Tour bis Nussdorf – der gesamte Schnee der letzten Wochen war komplett weg -, aber die Sonne wurde anfangs noch durch einige Schleierwölkchen verdeckt. Nichts desto trotz waren es bereits am frühen Mittag zwischen 15 und 17 Grad im Schatten.
Das machte die Hinfahrt, die ich im November 2020 schon einmal bei Kaiserwetter in nahezu identischer Form fuhr, sehr angenehm. Damals war es zwar noch wärmer und sonniger, die Aussicht vom Erlerberg Richtung Inntal noch brillianter und einzigartiger, doch auch heute kam ich voll auf meine Kosten! Ich nahm mir auch etwas mehr Zeit für kleine Pausen, z.B. in Sachrang und im Inntal auf Höhe von Hinterberg bei einem typischen alten Inn-Boot, bei dem ich auch alte Landkarten des einst wilden Inn studieren konnte.
In Nussdorf angekommen gabs dann nicht nur lecker Essen von Schwiegermuttern, sondern auch Remmidemmi mit unseren mittlerweile vier Enkeln, die erstmals alle zusammen an einem Ort waren. Und dann kam die Sonne durch: In der Sonne waren es auf der geschützten Terrasse über 20 Grad. Auch insofern ein geniales Weihnachtsfest!
Um die vielen (zusätzlichen) Kohlenhydrate abzubauen fuhr ich dann via Mühltal und Samerberger Filze wieder zurück nach Hohenaschau – immer den Mond im Blick, der mir von Osten her entgegenleuchtete. Zusammen mit der untergehenden Sonne im Westen eine geniale Stimmung. Kurz vor 17 h kam ich dann wieder in Hohenaschau an, wenige Minuten nachdem auch der Rest der Familie wieder in Hohenaschau angekommen war – und schon ging das weihnachtliche Remmidemmi weiter – z.B. mit einer selbstgebauten Kegelbahn in unserem Flur für die beiden größeren Enkelchen aus Hamburg.
Der erste Teil der Tour führte ins zehn Kilomenter entfernte Sachrang. Dort machte ich eine kleine Pause am Dorfladen. Da mein Zuckerspiegel (trotz Frühstück) wieder am Fallen war, nahm ich eine Notration Marzipan von der Confiserie Dengel zu mir ;-). Danach gings wieder gestärkt weiter Richtung Niederndorfer Berg.
In dieser Ecke lag vor wenigen Tagen noch 70cm hoher Schnee. Heute: Alles weg! Die Hühner wirds gefreut haben, die bei den milden Temperaturen umherstolzierten. Die Aussicht auf den Wilden Kaiser: Wunderschön! Und überall waren noch Spuren von Sturmtief Zoltan zu finden, das vor wenigen Tagen vorbeischoss!
Dann ging es Richtung Erl ins Inntal. Dort schaute ich mir ein altes Inn-Boot an – inklusive der Dokumentation, wie der Inn früher als Wildfluss das Tal prägte. Heute ist der Inn eher eine Art Kanal als ein Fluss … Schließlich fuhr ich bis kurz vor Nussdorf, wo mich seit 14 Jahren ein (einst) kleiner und alleinstehender Walnussbaum fasziniert – wieso auch sonst heißt Nussdorf so wie es heißt?
Durchs wunderschöne Dorf gings dann weiter zu Schwiegermuttern. Dort gabs nicht nur lecker Essen: Es kam auch (endlich) die Sonne heraus, die sich die Zeit davor hinter immer wieder neuen Schleierwolken versteckte. Schon wurde es auf der geschützten Terrasse richtig warm – und Sonnen war angesagt.
Dann zu Beginn der Rückfahrt die Überraschung: Mein hinteres Schutzblech war kaputt – eine Niete war offenbar abgerissen und das Hinterrad wurde vom Schutzblech komplett blockiert. Die Reparatur erfolgte provisorisch, und ich mußte meine KTM Trunk bag mit dem Auto nachhause fahren lassen. Gott sei Dank verlief die Rückfahrt durchs romantische Mühtal und weiter durch die Sachranger Filze ohne Probleme. Gut erkennbar: Der Vollmond, der mich von Osten her anlachte, und das tolle Abendrot in Richtung Westen. Um 17 h kam ich schließlich in Aschau an – kurz vor Einbruch der Dunkelheit.