Es ist heiß. Verdammt heiß! Für E-Biker*Innen durchaus ein Grund, einige Hitze-Schutzregeln zu Akku, Bremsen und Kreislauf zu beachten.
Zugegeben: Ich selbst hatte bis vor wenigen Tagen ein unvollkommen ausgeprägtes Problembewußtsein im Hinblick auf Gefahren für E-Biker*Innen, die durch große Sommerhitze entstehen können. Einige Artikel zum Thema haben mich dann doch etwas sensibilisiert:
Im Kern geht es aus meiner Sicht um drei Gefahren, die man nicht unterschätzen sollte:
- Den Akku
- Die Bremsen
- Den Kreislauf
Irgendwie war mir das bzgl. Punkt 2 & 3 schon vorher latent bewusst, doch speziell beim ersten Punkt wurde mir erst jetzt klar, dass er mich durchaus auch betreffen könnte.
Zum Akku:
Im Hinblick auf die Gefahren für den Akku war ich der Meinung: „Soo heiß wird er in der Regel schon nicht werden.“ Das hängt allerdings stark davon ab, wie der Akku im E-Bike verankert ist – beim meinem KTM 271 LFC ist er keiner direkten Strahlung ausgesetzt, weil er im Rahmen verarbeitet und durch eine Metallplatte geschützt ist. Andere Akkus sind der prallen Sonne ausgesetzt – und das sind oft auch die „schlechteren“, die eh ziemlich empfindlich sind.
So richtig aufmerksam wurde ich beim Hinweis, dass man den Akku z.B. nicht freiliegend im Auto in der Sonne aussetzen sollte. Das ist nicht unrealistisch, da viele den mehrere Kilo schweren Akku abmontieren, bevor sie das nach wie vor schwere E-Bike auf den Fahrradständer wuchten. Anschließend wird der Akku kaum bedacht z.B. auf den Rücksitz gelegt. Das habe ich auch schon mal gemacht. Doch Vorsicht: Immerhin entstehen in einem in der Sonne geparkten Auto je nach Umständen Temperaturen bis zu 70 Grad! Das würde selbst meinem hochwertigen Bosch-Akku nicht gut tun …
Zu den Bremsen:
Auch wichtig fand ich den Hinweis auf die Bremsen, die bei Hitze tatsächlich nicht so performieren wie im Winter – und selbst da laufen sie mächtig heiß, wenn man längere Zeit bergab fährt! Da sieht man es auch besonders gut, wenn man Schnee drauf tut, wie in diesem Video. In der Tat habe ich auch den Eindruck, dass die Bremsen im Hochsommer deutlich schneller verschleißen. Also: Vor Fahrtbeginn Double-Check, ob bei den Bremsen noch alles i.O. ist.
E-Biker sind hier potenziell mehr als z.B. MTB-Nutzer*Innen gefährdet, da sie mit dem E-Bike mitunter ohne große Anstrengung einen Berg hinaufkommen und die Risiken beim Bergabfahren nicht immer im Blick haben. Zudem bremsen sie in der Regel bei Bergabfahrten mehr, was dann, wenn wie Bremsen im Hochsommer über längere Zeit aufgeheizt wurden, im Ernstfall arge Konsequenzen haben kann.
Zum Kreislauf:
Ja, auch das Thema Kreislauf ist beim E-Bike in sängender Hitze nicht zu unterschätzen: Ähnlich wie bei den Bremsen „verführt“ das E-Bike ungeübte Fahrer*Innen zu vermeintlich energieschonenden Ausflügen, die aber am Ende doch viel mehr Kraft und Energie kosten als man im Voraus vermutet.
Schon vor einem Jahr habe ich mir daher gesagt: Vorsicht bei Hitzetouren! Die Definition von Hitze ist dabei durchaus relativ. So fuhr ich erst vor einer Woche auf die Hochries bei starkem Sonnenschein, aber bei unter 25 Grad. Zudem war es nicht schwül. Gestern wiederum fuhr ist ebenfalls bei kaum mehr als 25 Grad einen Berg hinauf – was bei der enormen Schwüle subjektiv viel anstrengender war als der objektiv deutlich anspruchsvollere Ausflug auf die Hochries.
Fazit: Man sollte die Hitze auch als E-Biker*In nicht unterschätzen!