Ich habe eine neue Lieblingsstadt: Turin! Aber um die soll es hier nur am Rande gehen, denn mich interessierten dort auch die Zweiräder: Fahrräder sieht man fast keine, E-Bikes vor allem nachts, und wenn jemand ein Zweirad nutzt, dann einen E-Scooter. Ist einfach cooler.
Traumstadt ohne Fahrräder und E-Bikes
Da muss man also erst recht alt werden, um dann zu bemerken, dass man jahrzehntelang eine der schönsten Städte in Europa mehr oder weniger übersehen hat: Turin. Wirklich ein Traum. Auch im Januar. Trotz der durch die Poebene häufig vernebelte Stadt waren es bis zu 19 Grad. Eigentlich perfektes Radlerwetter. Nur nicht in Turin! Das fiel mir nicht zuletzt im Kontrast zu Amsterdam auf, wo ich vor wenigen Wochen war. Dort standen zigtausende Fahrräder herum. In Turin sah man tagsüber weder Radfahrer noch E-Biker. Nicht einmal abgestellte Räder waren zu sehen. Ok, insgesamt vielleicht 10 Stück, die ich in der Stadt verteilt erspäht habe. Mehr aber auch nicht. Weder auf der Straße noch sonst irgendwo.
In Turin, so meine Vermutung, ist es einfach uncool, ein Fahrrad oder E-Bike zu nutzen. Als Italiener will man ja „bella figura“ machen. Und da auch nur wenige Touristen da sind, bleiben die Leih-E-Bikes, die man an einzelnen Stellen sehen kann, ebenfalls ungenutzt.
Nur E-Scooter und Zulieferer
Wenn man als waschechter Italiener schon nicht zu Fuß gehen will, dann nutzt man offenbar E-Scooter. Die sind deutlich häufiger als Fahrräder und E-Bikes zu sehen, aber insgesamt auch eher selten. Vielleicht liegt es an den sehr gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmitteln? Spekulation! Weniger spekulativ ist, dass es nachts plötzlich viel mehr Räder auf den Straßen gibt als tagsüber. Dann, so konnte ich schnell erkennen, werden auch die Italiener zuhause mit Essen beliefert. Dafür wiederum nutzen Italiener ebenfalls E-Bikes. Viele davon sind aber selbst in der Nacht kaum zu erkennen, da viele Fahrer kein Licht benutzen … Man sieht zudem keine Zulieferer von „Gorilla’s“ oder „Lieferando“, dafür hauptsächlich „Just eat“ oder „Glovo“. Wenn man aber schon in Turin ist, dann sollte man als Tourist sicherlich nicht auf diese Dienste zurückgreifen müssen: Hier gibt es unzählige preiswerte sehr gute Restaurants.
Gut so!
Ich hatte echt Schwierigkeiten, Fahrräder zu fotografieren – es gab sie nämlich kaum. Leih-E-Bikes habe ich noch seltener gesehen. Nur bei einem höhergelegenen Aussichtspunkt standen welche herum. Oft sieht man dafür E-Scooter. Lustig fand ich die vielen Verbotsschilder für Fahrräder, die es gar nicht gibt … vielleicht deshalb?