Der Regen in Berlin ist für mich deutlich schwerer zu kalkulieren als in den Alpen. Mehrfach durchnäßt, war die Frage: Wie am besten schützen? Meine Wahl viel auf den guten alten Regenponcho.
Die Unberechenbarkeit des städtischen Regens
Radeln in der Großstadt ist etwas völlig anderes wie Radeln auf dem Land. Eine Binsenweit. Allerdings eine, die sich im Hinblick auf das Wetter an einigen Details konkretisieren läßt:
- Großstädte wie Berlin haben viele mikroklimatische Regionen.
- Während in einem Kiez die Sonne scheint, kann es im Nachbarkiez bereits (ordentlich) regnen.
- Aufgrund der vielen Straßenschluchten wird man schnell vom Wetterwechsel überrascht.
Fahre ich also mit dem Rad in Berlin mal eben irgendwo hin, reicht es nur selten, mal kurz in den Himmel zu schauen, um die richtige Kleidung zu wählen. Das tat ich jetzt mehrere Male nacheinander und verschätzte mich dabei durchaus recht ordentlich. Erst heute machte ich einen kurzen Tripp zum Winterfeldmarkt, um bei Bauer Linder die meiner Meinung nach beste Bratwurst mit dem besten Senf der Welt zu kaufen: Abfahrt in der Friedenau bei Wärme und Sonnenschein. Drei Kilometer später in der Akazienstraße werde ich böse vom Regen überrascht. Ohne Vorwarnung gießt es plötzlich wie aus Eimern.
Mist! In kürzester Zeit von oben bis unten nass … Gleiches passierte mir auch wenige Tage zuvor bei der Rückfahrt von der Arbeit: Noch am Anhalter-Bahnhof Sonne und blauer Himmel. Kurz nach den Yorkbrücken dann massiver Regen – und das bis kurz vor die Haustür. Zwischendrin kaum eine Chance, sich irgendwo schützend unterzustellen.
Kombi-Regenausrüstung und/oder Regenponcho?
Nachdem ich also heute nochmals ordentlich naß wurde, war klar: Ich muss mir hier vor Ort bessere Ausrüstung besorgen. Ich habe zwar auch hier in Berlin eine gute Regenjacke, aber keine wasserfeste Hose. Die habe ich zwar in Aschau für das Gelände und die Berge, für die Stadt ist sie jedoch ungeeignet. Außerdem will ich nicht auf jeder Tour Regenjacke und Regenhose mitnehmen, nur weil es eventuell regnen könnte.
Schließlich – so ehrlich darf ich sein – gute Regenkleidung kostet schnell ein paar hundert Euro. Sie ist dieses Geld auch Wert, aber dann muss ich wirklich davon ausgehen, dass ich die Kleidung regelmäßig als Vollausstattung benutze. Das ist aktuell noch nicht der Fall. Vielmehr geht es mir darum, den Regenschutz stets für Notfälle dabei zu haben, wenn die Wetterlage nicht ganz eindeutig gut ist.
Ergo bin ich heute zu Globetrotter in Steglitz, um mich umzuschauen, was es denn passendes gibt. Nach einigem Suchen fand ich, was ich finden wollte: Den Vaude Valdipino Regenponcho für € 39,90. Der Verkäufer scherzte mit mir noch, dass er diese Art Poncho2Go schon in den 70er Jahren als Kind getragen habe. Ja, korrekt! Und ich bin der festen Überzeugung, dass diese Art von Produkt auch in 50 Jahren noch aktuell sein wird.
Mein Poncho hängt jetzt an der Wohnungstürklinke: Wann immer ich rausgehe, um mich aufs Radl zu setzen werde ich nun immer kurz daran erinnert, dass ich Möglichkeiten habe, mich vor dem nächsten Regenguss – zumindest ein Bisschen – zu schützen.
Ok, so ein Poncho sieht aus wie eine Figur aus schlechten Edgar Wallace Filmen. Aber: Er kann einfach zusammengefaltet und ohne Probleme mitgenommen werden. Ich hänge ihn jetzt auch im Herbst innen vor die Wohnungstür – Poncho nicht vergessen! Die Marzipan-Teilchen haben zwar nicht wirklich etwas mit dem Thema zu tun, aber: Ich erwarb sie kurz vor dem Kauf des Ponchos. Und das Bild gefällt mir auch (es hat so etwas dreidimensionales)!