Mit 34,5 Grad war es der bislang heißeste Tag im Chiemgau. In München war es sogar noch heißer. Nach der größten Hitze wurde es mit ca. 25 Grad etwas kühler. Ich machte eine entspannte Tour mit vielen Sehenswürdigkeiten, darunter vier Sorten Beeren.
Erlebnisse und Learnings
Tagsüber war ich in München – es waren gut 36 Grad im Schatten. Auf der Rückfahrt waren schon von weitem Gewitterwolken erkennbar, aber die schafften es dann doch nicht bis in den Chiemgau. Daher konnte ich am frühen Abend noch eine kleine Runde nach der Hitze drehen. Ohne großes Ziel fuhr ich los und kam zuerst an einem Strauch Boysenbeeren vorbei, der bereits mit reifen Beeren überfüllt war – für Aschau ist das bereits sehr früh im Jahr, denn in der Regel reifen sie erst Ende Juli, meist sogar erst im August.
Von dort gings weiter Richtung Abendmalkapelle durch den Wald. Dort entdeckte ich nicht nur merkwürdige Schilder mit Herzen und Meterangaben, deren Sinn mir nach wir vor nicht bekannt ist. Auffällig war allerdings, dass es auf dm Weg Waldweg deutlich wärmer war als auf der freien Fläche – ich hätte vermutet es waren über 28 Grad. Offenbar konnte der Wald sich tagsüber enorm aufheitzen, aber die Wärme nicht so schnell wieder abgeben wie auf den umliegenden Wiesen. Dadurch kam ich auch trotz leichter Kleidung und mäßiger Steigung durchaus ins Schwitzen.
Über Vordergwendt gings dann weiter in Richtung Haindorfer Berg. Dort entdeckte ich noch etwas unterhalb enorm viele reife Himbeeren. Oben angekommen begrüßten mich einige Kühe, die auf einem sichtbar ausgetrockneten Boden grasten. Es ging dann erst wieder ein Stück bergab Richtung Maisalm, von der „Bayerische Musi-Klänge“ ertönten. Ich fuhr allerdings wieder den Berg nach oben, wo ich in kleinen Pfützen Molch- und Grasfroschlarven als auch direkt nebenan wilde Erdbeeren entdecken konnte.
Den Waldweg gings dann weiter hinauf. Dann erlebte ich die für mich größte Überraschung: Eine geschlossene Schranke, die sonst immer offen ist. Vermutlich ist das Verschließen eine Reaktion auf die Dummheit einiger Urlauber aus dem Norden, die mit ihrem Auto wenige Tage zuvor bei Nebel auf die Kampenwand hinauffahren wollten und gerettet werden mußten … Wow! So doof muss man erst einmal sein.
Wie auch immer – ich bog vor der Schranke rechts ab, wieder zurück Richtung Hohenaschau. Unterwegs fand ich noch einige Pilze, darunter eine Gruppe Hexenröhrlinge sowie Täublinge (oder das, was davon übrig geblieben ist). Im Priental gabs zum Schluss noch einige Brombeeren.
Alles in allem eine „beerige“ Tour – perfekt für einen lauwarmen Sommerabend.
Boysenbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Bromberen, Schmetterlinge, ein Reh, eine geschlossene Schranke, ein paar Pilze … und ein Mann, der mit einem Metaldetektor nach Wertgegenständen gesucht hat. Was es an so einem Abend nicht alles zu sehen gibt!