Mein KTM 271 LFC ist nun schon über drei Jahre alt, es hat über 10.000 km auf dem Buckel – davon viele im Gelände. Nun beginnen die Probleme mit kaputten Teilen: Diesmal die Aufhängung des hinteren Schutzblechs.
Vor wenigen Tagen war das hintere Schutzblech völlig verklemmt
Auf meiner Weihnachtstour nach Nussdorf war es soweit: Das hintere Schutzblech meines KTM 271 LFC hing unverhofft soweit herunter, dass sich das Hinterrad nicht mehr bewegen ließ. Schuld daran waren zwei gebrochene Nieten an der Schutzblechaufhängung direkt unterhalb des Sattels. Die Nieten haben vermutlich die vielen Belastungen bei den Geländefahrten irgendwann nicht mehr wegstecken können. Kann ich gut nachvollziehen, denn meinem Rücken geht es aufgrund der fehlenden Federung oft ähnlich.
Dumm bei der ganzen Sache ist nur, dass KTM nicht (wie an vielen anderen Stellen) Schrauben und Sicherungsmuttern verwendet hat. Dann wäre die Reparatur ein leichtes gewesen. So aber mussten die gebrochenen Nieten heute überhaupt erst einmal entfernt werden, bevor ich das Ganze mit neu gekauften Schrauben und Sicherungsmuttern (M4 x 16 mm) reparieren konnte.
Die Reparatur selbst ging vergleichsweise einfach:
- Mit einem Torx musste ich zunächst den L-Winkel vom Fahrradrahmen abmontieren.
- Dann musste ich die defekten Nieten mit einer Zange entfernen.
- Schließlich musste man nur noch die neuen Schrauben anbringen.
- Da das Schutzblech in der Mitte u-förmig gefalzt ist, stehen die Muttern auch nicht heraus, können sich als nicht im Profil verheddern.
Lediglich das Festschrauben war etwas anspruchsvoller als vermutet, denn die beiden Sicherungsmuttern mussten auf engem Raum auf der unteren Seite des Schutzblechs gekontert werden. Dabei erwies sich die erwähnte Falzung eher als hinderlich, um den Schraubenschlüssel zum Kontern zu positionieren. Zudem versperrte die Rahmenstange den Zugang für den Kreuzschlitzschraubenzieher auf der oberen Seite des Schutzblechs. Hat am Ende aber trotzdem geklappt.
Warum verwendet man hier eigentlichen Nieten?
Schon vor Monaten hatte ich (wie hier beschrieben) mit dem vorderen Schutzblech ein ähnliches Problem: Auch hier klapperte es dauernd, weil die Nieten sich dehnten und folglich ein Spielraum entstand, der seinerseits zum permanenten Wackeln des Schutzblechs führte. Schon damals hatte ich mich gefragt, warum man ausgerechnet an dieser Stelle statt Schrauben Nieten verwenden muss – sind sie einmal gedehnt, kann man nur noch warten, bis sie brechen oder man bricht sie selbst, um sie gegen Schrauben und Sicherungsmuttern einzutauschen.
Nun ist das gleiche Problem bei den hinteren Schutzblechen aufgetaucht. Gut, ich konnte es reparieren, auch werde ich die vorderen Schutzbleche nun ebenfalls mit Schrauben und Sicherungsmuttern fixieren, aber …
… eine schlechte Befestigung ist nicht ungefährlich!
Wie mir in Nussodrf klar wurde: Wenn sich das Schutzblech senkt, können sich die Räder von einem auf den anderen Moment im Schutzblech festfräsen! Sollte das einmal mitten beim Fahren passieren, könnte das ebenso schnell wie unverhofft zu einem Blockieren der Reifen führen. Sollte das Ganze dann auch noch bei Speed erfolgen, z.B. bergab, dann kommt es im schlimmsten Fall zu einem Touchdown. Und all das nur deshalb, weil sich Nieten nicht wieder festzeihen lassen, wenn sie sich einmal gedehnt haben. Und genau das scheint vorzukommen!
Ergo liebe Hersteller von SUVs: Verwendet künftig bitte Schrauben mit Sicherungsmuttern und keine Nieten mehr – die Dinger heißen nicht umsonst „Nieten“!
Die Bilder zeigen die verschiedenen Schritte, die ich zur Reparatur der Aufhängung durchführen mußte. Im Ergebnis alles unproblematisch. Problematisch ist vor allem die Frage, warum bei einer solchen Aufhängung vorne wie hinten überhaupt Nieten verwendet werden?!?! Echt Panne!