HomeGesundheitNun also doch: Erneuter Rippenbruch!

Nun also doch: Erneuter Rippenbruch!

Vor einem Jahr das Schlüsselbein. Jetzt die unterste Rippe links gebrochen … Das E-Bike macht’s möglich. Ist aber kein Grund zum Jammern – im Gegenteil!

Wieder mal ein Sturz (vor wenigen Tagen)

Gerade war ich beim Facharzt in Traunstein bei Dr. P. Zunächst ging es um die Frage, ob bzw. wann ich die Schrauben und die Platte meines Schlüsselbeinbruchs entfernt bekomme. Den Bruch hatte ich mir am 1. Juli 2021 unter vergleichsweise harmlosen Umständen bei einem E-Bike-Unfall eingefangen. Das Ergebnis der heutigen Untersuchung: Es ist alles gut verheilt, aber aufgrund der Notwendigkeit, einen „Dog Bone Button“ zu installieren, werden Platte und Schrauben bis auf weiteres nicht entfernt. Auch gut!

Da ich schon mal beim Experten war, wies ich kurz auf meinen Sturz vor einer Woche hin. Ich deutete an, dass es nach wie vor auf Höhe der unteren linken Rippe etwas „zwickt“, vor allem nachts beim Wenden. Dr. P. klopfte erst die Wirbelsäule ab, dann zwei/drei gezielte Griffe in die Rippen und schon war aufgrund der Schmerzreaktion klar: Röntgen! Und zwar Rippen und Lunge.

Die Rippe ist leider gebrochen

Tja, das Ergebnis war sehr schnell und eindeutig gefunden: Die Lunge sieht super aus. Die Rippe ist durch. Komplett. Aber so richtig etwas dagegen tun kann man leider auch nicht. Ok, man kann eine Rippenbandage anlegen. Hab ich auch immer wieder in den letzten Tagen gemacht. Hat Vor- und Nachteile. Schwerer wiegt da schon der innerfamiliäre Hinweis, dass mir das E-Bike nun schon einige „Blessuren“ eingebracht hätte, als da wären:

  • Mehr als ein halbes dutzend Stürze (hier mehr zu den ersten vier).
  • Davon zwei mit (multiplen) Knochenbrüchen.
  • Einige ohne Bruch, aber mit durchaus heftigen Prellungen.
  • Zwei mit blutiger Nase.

Hm. Ja, stimmt. Aber welche Schlüsse sollte ich daraus ziehen? Nicht mehr E-Biken? Noch vorsichtiger fahren? Nein: Ich komme immer wieder zum gleichen Ergebnis, das da wäre, dass jeder dieser Unfälle mit einem normalen MTB genauso hätte passieren können. Kein einziger hatte damit zu tun, dass mein Bike motorisiert ist. Das Muster ist vielmehr so, dass die allermeisten Stürze aufgrund von Umständen erfolgt sind, die auf einer Kombination von  eher langsamen Bergabfahren und Wegrutschen der Reifen beruhen. Der letzte Sturz ist sogar eher nach dem Absprung vom E-Bike mehr im Gehen als im Fahren erfolgt – hätte mich auch beim Wandern erwischen können.

Die Vorteile überwiegen bei weiten – mit den Risiken will ich leben!

Nochmal (vor allem für mich selbst) zur Erinnerung: Als ich im Juni 2020 nach einer Pankreaslinksresektion und zwei darauffolgenden Rückschlägen aufgrund von postoperativen Fisteln geistig und körperlich ziemlich am Limit war, ahnte ich nicht, wie geistig und körperlich fit ich mich ein Jahr und erst recht zwei Jahre später (sprich heute, Mitte Juli 2022) fühlen würde: Ich fahre steilste Strecken bergauf und bergab, ich fahre bei Wind und Wetter, ich fühle mich ziemlich fit und gesund. Körperlich, aber vor allem geistig.

Was habe ich alles durch das E-Bike an Mehrwert gewonnen?

  • Heute bin ich risikobereiter, motivierter, entschlossener und abenteuerlustiger als jemals zuvor in meinem Leben.
  • Das durchaus tiefe Tal der ersten postoperativen Monate ist trotz mehrerer Stürze in 2020, 2021 und 2022 anhaltend überwunden.
  • Die positive Entwicklung ist das überwiegende Verdienst meines E-Bikes (als auch dieses Blogs, in dem ich meine Erlebnisse festhalte)!
  • Ich bin ganz nebenbei regelmäßig an der frischen Luft – und als Diabetiker tu ich auch noch was für den Blutzuckerspiegel.

Gleichwohl ist mir bewußt: E-Biken ist nicht nur abstrakt gefährlich, es ist auch ganz konkret eine Gefährdung. Aber ausschließen lassen sich die Risiken nicht! Mehr noch: Ich will sie gar nicht ausschließen – fast schon im Gegenteil. Der verantwortungsbewußte Umgang mit Risiken, denen man sich bewußt ist, ist für mich wichtig!

Generell gilt: Das ganze Leben ist lebensgefährlich!

Konkret: Mein Tumor kann theoretisch jeder Zeit wieder zurück kommen – das ist Fakt. Wenn es so kommen sollte, muss ich damit umgehen – wie auch immer. Vor diesem Hintergrund ist es für mich so bedeutsam, Risiken welcher Art stets aufs Neue zu akzeptieren und ggf. auch kleine, mittlere und leider ab und an auch größere Blessuren z.B. beim E-Biken in Kauf zu nehmen.

Dafür erhalte ich etwas anderes im Übermaß: Lebensqualität und Lebensfreude!

Die Abwägung, was einem wie wichtig ist, muss jeder für sich selbst vollziehen. Sicher ist: E-Biken ist und bleibt gefährlich. Bei mir haben sich innerhalb von zwei Jahren mehrfach die Risiken verwirklicht. Ich leugne sie nicht, aber ich akzeptiere sie. Beides ist für mich wichtig! Und wenn ich heute weiß, dass ich letztes Wochenende mit der durchgebrochenen Rippe den wirklich unkomfortablen Weg hinauf auf die Hochries raufgefahren bin und auch teilweise wieder runter, dann macht mich das sogar ein wenig stolz! Es war eine der anspruchsvollsten Strecken, die ich bislang gefahren bin. Jeder Knochen wurde x-Mal durchgeschüttelt und durchgerüttelt. Ja, es „zwickte“ immer wieder. Aber ich vermutete eine Prellung und keinen Bruch, also machte ich einfach weiter.

Der Lohn: Dankbarkeit und ein einzigartiges Erlebnis. Dies ist wichtig für mich, um das in Anbetracht der Ausgangskrankheit „Pankreastumor“ stets aufs neue größere Gut zu erzielen und zu erhalten: Dass ich trotz der diesbezüglichen, fraglos vorhandenen Rückfallrisiken schlicht gut drauf bin und auch dann nach vorne schaue, wenn sich Risiken wieder einmal verwirklichen.

Es wird daher in Zukunft trotz erneutem Rippenbruch genauso weitergehen wie bisher :-)!

Oben: Die unterste Rippe links ist gebrochen … Unten: Die Platte am Schlüsselbein inkl. Schrauben und Dog Bone Button. Sie bleiben mir wohl noch einige Zeit erhalten – vielleicht sogar für immer. So what? Ist ja alles (Achtung Wortspiel) kein Beinbruch.

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