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Zur namenlosen Alm unterhalb des Predigtstuhls

Die heutige Fahrt war ein Abenteuer ohne konkretes Ziel: Ich verließ spontan die Hauptstraße und bog Richtung Westen auf einen Waldweg ein, der (wie sich später herausstellen sollte) zu einer Alm unterhalb des Predigtstuhls führen sollte. Auf 1.300 m Höhe ging’s mit dem E-Bike definitiv nicht mehr weiter. 

Winter-Berg-Tour; Datum: 19.12.2020; Distanz: 21,7 km; Fahrtzeit: 1,75 Std; Temperatur: -3 bis 2 Grad; Akku (Start/Ende): 100%/ca. 35%; E-Bike: KTML LFC 271; Motor: Performance CX/85 NM; Display: Bosch Nyon 

Schwierigkeit:

Erlebniswert:

Empfehlung*:

Höhenprofil:

Route:

Link: https://goo.gl/maps/XxiW2HR2sgZfEQ9G8
Die abgebildete Karte von google Maps gibt aus technischen Gründen nur die ungefähre Strecke bzw. Ausschnitte der Strecke wieder. 

Erlebnisse & Learnings

Das Weihnachtsfest naht. Weiter oben auf den Bergen liegt Schnee. Die Sonne scheint. Perfekte Voraussetzungen, um bei einer E-Bike-Tour zwei Dinge miteinander zu kombinieren: Bewegung, um die sich kontinuierlich steigernden Mengen an Süßnahrung zu neutralisieren, und Erlebnisse unter freiem Himmel, um wichtige Nervennahrung für die mentale Gesundheit zu erhalten.

Nachdem ich nun schon einige Touren rings um Aschau mit und ohne Schnee hinter mich gebracht hatte, entschloss ich mich nach anfänglich eher zielloser Fahrt, spontan auf einen Waldweg abzubiegen, bei dem mich immer schon interessiert hat, wohin er eigentlich führt bzw. ob er irgendwo „im Nichts“ endet bzw. wo „im Nichts“.

Dass solche spontanen Beschlüsse nicht ganz ohne sind, sollte ich sehr schnell bemerken, denn schon nach wenigen hundert Metern wechselte ich vom breiteren Waldweg auf einen kleinen Pfad, der (anfangs gut befahrbar) eine Abkürzung zu sein versprach. Das stellte sich dann allerdings recht bald als Irrtum heraus, denn der Weg wurde schnell extrem steinig und kaum befahrbar (siehe Bilder unten). Trotzdem fuhr ich tapfer weiter – zumindest soweit es ging, einen Teil dieser „Abkürzung“, die sich als „Verlängerung“ entpuppte, mußte ich schlicht schieben. Mein Puls ging dabei zwischenzeitlich durchaus etwas nach oben.

Wieder auf dem breiteren Waldweg angelangt, erlebte ich die nächste Überraschung: Eis und Schneematsch wechselten sich hier mit gut befahrbarem Altschnee ab. Das bedeutete: „Vorsichtig fahren!“ Bergauf war das auch noch nicht so kritisch, wohl aber später beim bergab Fahren. Dazu gleich mehr.

Es ging immer weiter hinauf – und an einer Stelle konnte ich einen wunderbaren Blick von oben auf Bach und sogar ein wenig auf Aschau genießen. Schließlich ging es über verschiedene Kurven hin und her durch einen eher dichten Wald, bevor ich kurz unterhalb des Predigtstuhls etwa 100 m entfernt von einer namenlosen Alm mein E-Bike in den Schnee legen mußte: Es ging einfach nicht mehr weiter!

Ich stapfte dann zu Fuß bis zur Alm, die wunderschön in der Sonne lag, sonnte mich ein wenig, trank etwas Tee, aß einen Müsliriegel, lief wieder zum E-Bike zurück, um dann den Rückweg anzutreten.

Der hatte es allerdings in sich, denn das Gemisch von Schnee, Eis und Matsch stellte sich an einigen Stellen als richtig gefährlich heraus. Ich fiel an einer Stelle auch hin – und das, obwohl ich sehr vorsichtig gefahren bin: Ich fuhr stets mit beiden Füßen gleichzeitig rechts und links auf dem Boden. Half aber nix: Der Touchdown ließ sich nicht vermeiden. Ich nahm ihn mit meiner GoPro-Kamera sogar auf … (siehe unten Video).

Am Ende bin ich dann doch gut, aber auch durchaus leicht erschöpft zuhause angekommen. Zumal ich bei der Rückfahrt der Versuchung widerstand, noch einmal die vermeintliche „Abkürzung“ zu nehmen. Ich blieb einfach auf dem Waldweg und wunderte mich am Ende sogar, dass ich an einer anderen Stelle auf die Hauptstraße mündete als die, bei der ich anfangs spontan von der Hauptstraße abgebogen bin.

Bin mal gespannt, ob und wann ich diese eigentlich sehr nette Tour noch einmal wiederholen werde …

*Achtung: E-Biken im Schnee wie bei dieser Tour ist generell nur geübten Fahrern zu empfehlen!

Beim Parkplatz Huben beginnt die Langlaufloipe in Richtung Sachrang. Rast bei strahlender Sonne und Umkehr auf 1.155 m Höhe. Hinab auf der Schlittenbahn und dann den schmalen Steig Richtung Huben zurück.

Ab Minute zwei dieses Video wird’s spannend: Ich komme vom weite Strecken lang trockenen gut befahrbaren Waldweg auf eine Schneefläche. Nach einer Rechtskurve folgt dann der Touchdown. Mir ist nix passiert, aber das Ganze zeigt immer wieder, wie schnell man bei derartigen Bedingungen auf dem Hosenboden landen kann.

Über Doktor E-Bike

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