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Hilft das E-Bike bei PAVK?

Als Folge einer Durchblutungsstörung in den Beinen kann es zur so genannten „Schaufensterkrankheit“ kommen (Fachbegriff PAVK). Bei schwacher Ausprägung der Krankheit kann ein normales E-Bike durchaus hilfreich sein. Bei fortgeschrittener Krankheit ist dagegen Vorsicht geboten. Doch auch hier gibt es Optionen.

Überblick:

Bei PAKV kommt es stets auf den Einzelfall und das Stadium an. Ohne Rücksprache mit einem Arzt sollte man normale E-Bikes bei einem fortgeschrittenen Fontaine-Stadium nur mit Zurückhaltung benutzen. In solchen Fällen könnten zwar potenziell spezielle Therapie-E-Bikes helfen – ob und wieweit Fahrräder überhaupt helfen, wird allerdings unterschiedlich beurteilt. Im Hinblick auf Prävention von PAKV ist das E-Bike in jedem Fall mehr als nur eine Überlegung Wert.

Der Begriff „Schaufensterkrankheit“ kommt von den langsamen Bewegungen der erkrankten Personen. Das Ergebnis wirkt mitunter so, als würden die erkrankten Menschen beim Einkaufsbummel ein Schaufenster anschauen.

PAVK steht für periphere arterielle Verschlusskrankheit. Durch Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose) verengen sich die Blutgefäße. Das Blut kann nicht mehr richtig fließen. Die Durchblutungsstörungen betreffen potenziell den gesamten Bereich abwärts der Hüften, insbesondere die Beine und neben den Füßen vor allem die Waden. PAVK ist durchaus häufig. Männer sind öfter betroffen als Frauen. In Deutschland leiden mehrere Millionen Menschen unter PAVK, allem voran Menschen im Alter über 60. Dies wiederum ist jene Bevölkerungsgruppe, die statistisch betrachtet besonders häufig E-Bikes benutzt.

Der Krankheitsgrad von PAKV wird in sog. Fontaine-Stadien unterteilt:

  • Stadium I: keine Beschwerden, aber Prävention möglich
  • Stadium IIa: Muskelschmerzen bei schmerzfreier Gehstrecke von mehr als 150 m
  • Stadium IIb: Muskelschmerzen bei schmerzfreier Gehstrecke unter 150 m
  • Stadium III: Muskelschmerzen in Ruhe
  • Stadium IV: sog. Gangrän mit starker Blutunterversorgung und Gewebs-Nekrose

Ursachen von PAVK sind u.a.:

  • Rauchen, Nikotinkonsum
  • hoher Blutdruck
  • hohe Blutfettwerte (Cholesterin)
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus

Bei Diabetikern besteht sogar eine besonders hohe Gefahr, dass sie an PAVK erkranken.

2. Chancen

Wie bei vielen Krankheiten mit Durchblutungsstörungen ist auch bei PAVK Bewegung potenziell von Vorteil. Welche Art und welcher Grad der Bewegung zu empfehlen ist, hängt allerdings stark von der jeweiligen Fontaine-Stufe ab. In Stufe I und II, evtl. auch III kann der Motor des  E-Bikes grds. dabei helfen, den jeweils individuell optimalen Grad der Bewegung stufenweise zu erzielen. Auch das Tracking mittels digitaler Aufzeichnung kann dabei helfen, die eigene Bewegung bzw. Leistungserbringung genau zu erfassen und von einem Arzt bewerten zu lassen. Zudem gibt es die Möglichkeit, spezielle Therapie-E-Bikes zu nutzen (z.B. mit Stützrädern). In der Petition zur Aufnahme von E-Bikes in den Hilfsmittelkatalog der gesetzlichen Krankenkassen wird u.a. auch auf den Nutzen bei PAVK hingewiesen (s.u.). Dabei dürfte die These eine Rolle spielen, dass aufgrund der Motorunterstützung auch die Motivation, sich zu Bewegen und so einer Abwärtsspirale entgegen zu wirken, erhöht werden kann.

Aufgrund des statistischen Zusammenhangs von PAVK und Diabetes gelten des weiteren grds. auch die diesbezüglichen Vorteile des E-Bikes vor allem in Hinblick auf Prävention. Ob und wie weit das Nutzen von Fahrrädern bei PAVK tatsächlich hilft, wird allerdings durchaus kritisch gesehen (s.u. weiterführende Links). Eine Heilung von PAVK ist weder mit noch ohne E-Bikes kaum möglich. Die Krankheit kann mittels E-Bike nur aufgehalten bzw. stabilisiert werden.

3. Risiken

Vor einer PAVK-Diagnose sind die Risiken bei der Nutzung von E-Bikes grds. die gleichen wie bei gesunden Menschen. Im Fall einer positiven Diagnose kommt es vor allem auf die Fontaine-Stufe an. Aufgrund der häufig eingeschränkten Beweglichkeit von PAVK-Patienten wird in vielen Ratgebern vor allem die Verwendung von Heimtrainern empfohlen, u.a. wegen der potenziell erhöhten Gefahr von Stürzen. Diese ist bei einem speziellen Therapie-E-Bike allerdings eher gering. Gegenüber dem normalen Fahrrad kommt noch die Herausforderung hinzu, die richtige Einstellung des Motors einüben zu müssen sowie bei aktiviertem Motor sicher auf- und abzusteigen. Eine Verwendung von normalen √Bikes, die keine Therapie-√Bikes sind, sollte daher nicht ohne professionelle Unterstützung erfolgen.

4. Fazit

Aufgrund der Besonderheiten der Krankheit sollte in jedem Fall ein Arzt befragt werden.

5. Weiterführende Links*:

https://www.mediclin.de

https://www.mdr.de

https://www.apotheken.de

https://www.openpetition.de

https://de.wikipedia.org

* Bitte beachten Sie, dass externe Links verändert werden können.

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