Nachtfahrten bei Vollmond zählen zu den vermutlich zauberhaftesten Touren, die man im Chiemgau erleben kann. Heute war es wieder einmal so weit. Erst ging es Richtung Leitenberg, von dort über die Autobahn wieder zurück Richtung Aschau. Mit grandiosem Panorama.
Erlebnisse und Learnings
Seit Jahrzehnten bin ich Vollmond-süchtig. So richtig klar wurde mir das schon in den späten 80ern und frühen 90ern. Damals wohnte ich noch in Würzburg. Nachdem ich dann abends bzw. bis morgens unterwegs war, ging ich nicht selten auf eine nahegelegene Mainschleuse und schaute mir den Vollmond an – dessen Existenz und Sichtbarkeit natürlich vorausgesetzt.
Später war es dann vor allem der Vollmond im Inntal, der mich faszinierte. Da wohnte ich in Brannenburg. Unvergesslich: Aufgehender Vollmond am Wilden Kaiser – einem gut 2.500 m hohen Bergzug nahe Kufstein. Den Vollmond konnte man von Brannenburg aus immer sehr gut sehen. Ein wirklich tolles Erlebnis – vor allem im Mai, denn da steht der Vollmond meist auch noch bei milder Abendwärme direkt über dem Gebirgszug und verleiht ihm ein magisches Licht.
Heute war es „nur“ das Priental. Hier sind insbesondere die aufgehenden Vollmonde erst spät zu sehen, da das Priental deutlich enger ist wie das Inntal. Wenn der Vollmond dann aber sichtbar ist, wird jede nächtliche E-Bike-Tour gerade im Frühling zu einem kleinen Zauber, weil nicht nur die Berge hell beleuchtet sind, sondern auch der Schnee weiter oben. Dann gibt es besonders schöne Licht- und Schattenabfolgen. Und hell ist es obendrein. So hell, dass ich zwischenzeitlich ohne Licht gefahren bin.
Der einzige Haken an so einer Tour: Jetzt muss ich wieder eine Weile warten, bis der nächste Vollmond kommt – und dann muss ich auch noch Glück haben, dass man ihn sieht und er nicht von Wolken verdeckt wird. Aber erfahrungsgemäß ist das nur bei jedem zweiten Vollmond der Fall.
Die Fotos sind in der Regel noch immer etwas heller als die Wirklichkeit. Hat auch seinen Charme, da man dann Dinge sieht, die das Auge in der Nacht doch nur eingeschränkt wahrnimmt. Was man auf den Fotos nicht zu gut sieht: Es war recht frisch! Viel mehr als 2-3 Grad hat es wohl nicht gehabt – das liegt am sternenklaren Himmel, der bei Vollmond natürlich nur von Vorteil ist.