HomeTagebuchKrass: Grasfrosch-Laich im Februar!

Krass: Grasfrosch-Laich im Februar!

Seit Jahren fahre ich mit meinem E-Bike in der Gegend herum, um einem meiner Hobbies zu fröhnen: Amphibien! Aber Grasfroschlaich im Februar? Das habe ich hier im weiten Umkreis noch nie erlebt … Aber auch irgendwie kein Wunder bei den hiesigen Rekord-Temperaturen.

Erlebnisse und Learnings

Mir fehlen die Worte – was in der Tat nicht oft passiert … Nicht ohne Grund: Wenn im Februar die Grasfrösche hier in Aschau laichen, dann ist das etwa so als ob hier bereits im April Kirschernte wäre. Anders formuliert: So etwas ist nicht nur extrem ungewöhnlich, sondern regelrecht irritierend und auch nicht wirklich als „gute Nachricht“ zu verstehen … Stichwort „Klimaerwärmung“.

Um die Dinge zunächst einmal in Relation zu stellen:

  • Aschau liegt auf über 600 Höhenmetern – also nicht wie Bonn oder Köln quasi auf Meereshöhe (Spässle gemacht!)
  • Hier gibt es eine Seilbahn und Jahrzehntelang gab es auch ein vergleichsweise schneesicheres Skigebiet …
  • Wie man in den beiden nachfolgenden Artikeln sehen kann, haben die Grasfrösche als Frühlaicher in 2022 noch im April und 2023 schon im März gelaicht.

April 2022: Auf Höhe des Badeplatz Aschau/nahe Bärnsee

Mit dem E-Bike auf Amphibien-Tour in Aschau

März 2023: Noch kein Laich an der gleichen Stelle

Fahrt zu einem ungewöhnlichen Biotop

Nun also schon am 19. Februar 2024 –  und zwar in ordentlichen Mengen!

In der Nähe von Frasdorf fand ich heute in der Mittagspause über 10 Ballen Grasfroschlaich. Er muss ganz frisch sein, denn an gleicher Stelle war gestern noch keiner zu finden. Nichts desto trotz waren an diesem Laichplatz und in der Nähe des Badeplatz Aschau gestern schon Grasfrösche unterwegs. Das konnte ich gut erkennen – z.T. habe ich sie selbst gesehen, aber ebenso untrüglich sind die Spuren, die sie auf schlammigen Boden hinterlassen, wenn sie abtauchen.

Dieses Jahr ist das vermeintliche Biotop, das letztes Jahr am Badeplatz Aschau gebaut wurde, allerdings ein potenzielles Amphibiengrab: Nachdem der Boden des Rückhaltebeckens im Laufe des letzten Jahres zugewuchert ist und der Ablauf tiefer gelegt wurde, hält das Wasser dort selbst nach starkem Regen (wie jetzt) kaum mehr als ein bis zwei Wochen … Nicht einmal im Februar.

Kleiner Gag am Rande:

Während ich diesen Artikel schreibe, kommt doch tatsächlich meine Frau Micha von der Arbeit nach hause und bringt ein Heft von Lurchi mit (siehe Foto). Dass es diese Hefte überhaupt noch gibt?! Vermutlich sind sie wirklich der Ursprung meiner Faszination für Amphibien! Bereits in den 60er-Jahren habe ich sie als Kind gelesen.

Schon gestern konnte ich am Badeplatz Aschau die Spuren von Grasfröschen finden – nur keinen Laich. Erkennen konnte ich die Grasfrösche an den Bewegungen im Wasser, die in der Regel – wie hier gut sichtbar – trübes Wasser verursachen. Den im dritten Bild abgebildeten Laich mit über 10 Ballen fand ich dann etwa 1-2 km entfernt an einem Weiher Richtung Frasdorf. Letztes Bild: Mein Faible für Amphibien geht sicherlich auf die 60er-Jahre zurück – schon damals habe ich die Geschichten von „Lurchi“ gelesen (von der Schuhmarke Salamander).

Über Doktor E-Bike

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