Bei traumhaftem Wetter ging es heute wieder mit dem E-Bike zum Badeplatz Aschau. Alles super! Nur ein echter Problemfall: Die Wiener Würstchen dort werde ich ganz sicher nicht mehr kaufen!
Erlebnisse und Learnings
Bei hochsommerlich anmutendem Juni-Wetter fuhr ich heute erstmals mit meinen neuen Maxxis Minion DHR II Reifen zum Badeplatz Aschau. Dieses Schwimmbad ist seit Jahren am Wochenende meine Traum-Destination:
- Sehr schöne Anlage.
- Wunderbarer Weitblick.
- Meist nicht allzu viel los.
Über die letzten fünf Jahre hinweg habe ich dort vermutlich auch zu den umsatzstärksten Gästen gehört – jedenfalls bei zwei Dingen:
- Beim Kaffee,
- und den Wiener Würstchen.
Beide Gewohnheiten, so die Überzeugung in diesem Jahr, werde ich so nicht mehr fortsetzen! Jedenfalls nicht mehr am Badeplatz Aschau, denn sowohl die Qualität des Kaffee, den ich diese Saison zweimal dort trank, als auch die Qualität der Wiener Würstchen war unterirdisch! Das ist schade, denn aufgrund der Diabetes darf ich keine Pommes und natürlich auch keinen Kuchen mehr essen (letzteres mache ich natürlich trotzdem, aber heimlich ;-). Gute Wiener Würstchen, so mein Learning nach der Tumor-Op, sind für mich als Diabetiker durchaus gut bekömmlich. „Gute“ Wienerle wohlgemerkt.
Natürlich esse ich auch gerne gutes Essen – dazu habe ich auch schon das eine oder andere geschrieben. Im Schwimmbad bin ich allerdings nicht so anspruchsvoll. Das liegt wohl daran, dass ich mit der Kombi „Schwimmbad & Essen“ 1.000 Kindheitserinnerungen verbinden. Das geht zurück bis zum Aachener Hangeweiher in den späten 60ern und frühen 70er Jahren oder dem Rosdorfer Freibad in den mittleren und späten 70ern.
Ich hätte vorgewarnt sein müssen!
Was mir da heute serviert wurde, war allerdings von Beginn an befremdlich – dazu muss man wissen, dass die „Speisekarte“ im Badeplatz Aschau jährlich neu aufgesetzt wird. Bezüglich Wienerle war es meine Premiere in 2022. Aber der Reihe nach:
- „Ein Paar“ Wiener, also zwei Wiener, wollte man mir erst nach langen Verhandlungen anbieten, denn die Karte sah nur zwei Paar Wiener oder Wiener mit Pommes vor.
- Als ich dann vorrechnete, dass ein paar Wiener für drei Euro ein besserer Schnitt sind als 4,90 für zwei Wiener, wurden wir uns handelseinig (oder waren es sogar 5,90? Selbst dann wäre das Geschäft für den Kiosk ok gewesen).
- Dann wollte mir der Koch drei Wiener für drei Euro anbieten. Ich lehnte dankend ab – Gott sei Dank, wie ich jetzt weiß!
- Ich scherzte noch, dass sie sich den Preis von drei Euro merken sollen, weil ich das in diesem Jahr noch öfter zu bestellen plane – da hatte ich allerdings noch nicht ins erste Wienerle reingebissen.
- Eine Minute nach der Bestellung waren die Wiener bereits fertig – das hätte mich schon stutzig machen sollen. Sie waren auch äußerlich schon etwas angegraut. Auch durch das Wasser, das entsprechende Kalk-Farben gerne mal auf Wienerle überträgt.
- Senf gab’s dann auch nicht, also nahm ich Ketchup – bei mir definitiv nur 2. Wahl.
- Und dann der Höhepunkt: Ich setzte mich voller Vorfreude auf einen der Plätze mit wunderbarer Aussicht Richtung Süden, biß in das erste Wienerle hinein … und war entsetzt!
Ok, wie soll man dieses „besondere kulinarische Erlebnis“ beschreiben?
- Vielleicht schmecken ein paar alte gekochte Socken noch besser, weil sie überhaupt einen Geschmack besitzen.
- Diese Wiener schmeckten original nach NICHTS! So etwas habe ich in über 50 Jahren Wienerle-Essen wirklich noch nie erlebt!
- Man hätte auch kochten Papier essen können, es wäre kaum weniger schmackhaft gewesen.
Natürlich war ich „not amused“, aber bei der Bundeswehr habe ich gelernt: „Drauf und durch!“ Wenn also etwas beim Essen nicht wirklich gut läuft, trotzdem weitermachen. Immerhin gab es bei der Bundeswehr 1984 die „köstlichen“ EPA-Pakete. Die haben auch keinen „erlesenen Geschmack“ gehabt. Egal! Essen zu verweigern, ist nur ganz selten meine Art (z.B. bei Meeresfrüchten, die ich tatsächlich nicht mag, aber auch nie bestelle!).
So aß ich also die Wiener beide auf – das ging auch leidlich gut, denn sie waren nicht wirklich verdorben. Eben nur komplett geschmacklos! Das wiederum lag daran (so meine These), dass diese Wiener mehrere Stunden „durchgekocht“ waren, bevor sie aus dem Wasser genommen wurden. So sahen sie nicht nur aus, so konnte ich auch erklären, warum sie bereits eine Minute nach Bestellung „servierfertig“ waren.
So oder so: Das gebrannte Kind meidet das Feuer – und ich in Zukunft die Wiener Würstchen am wunderbaren Badeplatz Aschau! Alle anderen Speisen außer Kaffee und Wienerle möchte ich hier auch gar nicht relativieren. Die Pommes sehen zum Beispiel dieses Jahr richtig gut aus. Den Kindern scheinen sie auch sehr gut zu schmecken. Bier, Wein und Cola etc. sind sicherlich auch von bester Qualität.
Aber eben nicht die Wiener Würstchen!
Das Gute des Schlechten: So eine bescheuerte Story hätte ich mir gar nicht ausdenken können! Man muss sie einfach erleben und dann mit einem Augenzwinkern aufschreiben. Das ist es letztlich auch, was ich mit diesem Tagebuch für mich selbst festhalte: Es sind die vielen mal wunderbaren, mal durchschnittlichen und ab und an auch „schrägen“ Erlebnisse, zu denen mich mein E-Bike hin- und bislang auch wieder zurück trägt.
Irgendwann in einigen Monaten oder Jahren werde ich diesen Artikel zu den „schlechtesten Wiener Würstchen“ wieder zufällig anschauen und mich vermutlich darüber halb totlachen, was ich doch alles – trotz entferntem Bauchspeicheldrüsentumor – mit meinem E-Bike erlebt habe. Das Leben kann auch trotz gravierender Rückschläge lebenswert sein. Was man allein schon daran erkennt, dass ich einer solchen Belanglosigkeit einen Artikel widme, denn es gibt wahrlich wichtiger Themen als schlechte Wienerle.
Aber genau das macht m.E. Lebensfreude aus: Dass man auch in Anbetracht von großen Problem über die kleine Probleme schmunzeln kann und sie als einzigartiges Erlebnis betrachtet, über das man sich auch dann freut, wenn etwas nicht nach Plan laufen sollte!
Was für ein Traumwetter. Was für ein Traum-Schwimmbad. Was für erbärmliche Wiener Würstchen! Das paßt einfach nicht zusammen, und die letzten fünf Jahre hat es mit den Wienerle nie ein Problem gegeben. Ich kann gar nicht schätzen, wieviele Paar Wiener ich seit 2017 am Badeplatz Aschau gegessen habe. Es könnten hunderte sein! Jetzt aber bin ich „sensibilisiert“. Schon rein optisch waren die Wiener „optimierungsfähig“: Wer genau hinsieht, erkennt die vielen grauen Flecken, die auf ein „Zerkochen“ der Wiener hindeuten. Vom fehlenden Geschmack ganz zu schweigen. Ich habe sie trotzdem gegessen und mich auf das konzentriert, was den Badeplatz Aschau so genial macht: Einfach alles andere! Ganz am Ende: Tatsächlich gab es Menschen, die bereits im Juni in der Prien gebadet haben … Respekt! Die ist nämlich noch „recht frisch“. Gerade nach den ergiebigen Regenfällen der letzten drei Tage.