Wow! Die zweite Fahrt mit den Maxxis Minion DHF II hat klar gemacht, was geht – und was (noch) nicht. Der zweite Testbericht.
Toller Grip: Auch bei Nässe und starker Steigung!
Gestern veröffentlichte ich den ersten Test der neuen Reifenkombi: Maxxis Assegai Max Grip (vorne) und Maxxis Minion DHF II TR Exco+ Maxx Terra (hinten). Dieser fiel insgesamt schon sehr gut aus, aber aufgrund der ziemlich schwierigen Bedingungen (Nässe und Geröll), wollte ich nun noch einmal eine andere Strecke zum Vergleich testen. Genauer: Den unteren Teil der Skipiste Aschau, die als schwarze Piste gekennzeichnet ist und damit über längere Strecken über 40% Steigung aufweist.
Diesen Teil der Piste bin ich jetzt schon mehrfach mit meinen alten Schwalbe Smart Sam angegangen:
- Am 12. März 2022 sowie am 13. März 2022 bei winterlichen Verhältnissen und recht trockener Strecke
- Noch einmal im März 2022 nach einem Manteltausch, um mehr Grip zu erhalten.
- Und im Mai 2022 bei Trockenheit nach Einsetzen der neuen Ritzel.
Dazwischen war aufgrund permanenter Feuchtigkeit überhaupt nicht daran zu denken, dass man die Strecke mit den Schwalbe-Reifen auch nur annähernd meistern könnte. Und genau das war der Grund, warum ich jetzt erst recht nach extremen Regen die Strecke mit den neuen Reifen testen wollte, denn schlechter konnten die Bedingungen nach intensivem Regen kaum sein (siehe zum Wetter auch erster Testtag).
Das Ergebnis hat mich daher auch umso nachhaltiger verblüfft:
- Die Bilder unten zeigen, dass die Strecke sehr feucht war, es aber während der Fahrt nicht geregnet hat.
- Man sieht auch gut, dass das Gras deutlich höher war als bei den oben genannten Fahrten im März und Mai.
- Das ist durchaus kein Vorteil, da sich dort die Nässe besonders gut hält.
- Trotz allem kam ich in insgesamt 4 Anläufen ziemlich gut den Berg hinauf.
Ich würde sagen: Das war für mich schon ein echter Wow-Effekt!
Ergebnis: Bergauf und bergab perfekter Halt
Die vier Anläufe und ihr Verlauf werden nachfolgend kurz skizziert:
- Der erste Run ging leider nur bis zur Höhe des ersten Drittels. Ein Anfängerfehler von mir führte zu einem jähen Stop. Ich hatte einfach wieder einmal zu sehr auf die „Hauptstrasse“ gesetzt, also den Trampel-Pfad, der sich nach anfänglich guter Beschaffenheit in eine Art Schlamm verwandelte – keine Chance zur Weiterfahrt. Daher umdrehen!
- Der zweite Run führte dann durchs Gras, das tatsächlich deutlich mehr Grip ermöglicht als der Weg. Ich mußte allerdings auch bei dieser Fahrt zweimal anhalten, da das Hinterrad an zwei Stellen durchdrehte. Aber: An NUR (!) zwei Stellen. Das ist bei den Wetterbedingungen nichts! Bergab merkte ich dann auch, wieviel mehr Halt und damit Sicherheit die Reifen geben – mit den Schwalbe wäre ich aufgrund der Steigung vermutlich nur gerutscht. So aber: Stets sehr gute Kontrolle. Keine unerfreulichen Überraschungen!
- Der dritte Run gelang sogar mit nur einem einzigen Stop – natürlich wieder einmal wegen durchdrehendem Hinterreifen. Auf diese Fahrt bin ich besonders stolz, denn die Hinterreifen waren schon so voll mit Schlamm und Dreck, dass man das Profil schon gar nicht mehr erkennen konnte. Anders das Vorderrad: Dieses blieb nahezu frei von Dreck und Schlamm. Ist auch beachtlich! Fazit der dritten Fahrt: Unglaublich, wieviel Grip die Reifen bei dem ekligen Boden geben – egal ob bergauf oder bergab!
- Der vierte Run war dann allerdings ein Rohrkrepierer: Mittlerweile war durch die ersten drei Anläufe das Hinterrad so voll mit Dreck, Gras und Steinen, dass ich schon vor der Hälfte schlicht aufgeben musste – sobald das Profil so verdreckt ist, kommen auch die Maxxis-Reifen an ihre Grenzen.
Fazit: Noch geiler!
Gestern war es noch ein erster guter Eindruck. Heute war es eine begeisternde Bestätigung: Mit diesen Reifen kommt man echt krass viel besser die Berge hoch als mit den alten. Ich habe mir im Anschluss dann auch nochmal Gedanken gemacht, worauf es bei so starken Steigungen am meisten ankommt (in Prozent):
- Motorstärke (wichtig, aber nicht soo wichtig, daher 15%)
- Fahrtechnik (sehr wichtig, gefühlt 25%)
- Reifen und Profil (sehr wichtig, gefühlt 25%)
- Bodenbeschaffenheit (am wichtigsten, gefühlt 35%)
Alles in allem finde ich für mich am interessantesten den zweiten Punkt: Die Fahrtechnik, denn sie hat großen Einfluss auf den Erfolg, da keine zwei Fahrten auf der gleichen Strecke stattgefunden haben. Jede Tour ist quasi ein Einzelstück, was immer wieder dazu führt, dass man situativ die Strecke in Realtime „lesen“ muss bzw. man gerade bei hohem Gras stets mit Überraschungen rechnen muss, weil man nicht immer genau erkennt, was vor einem liegt oder nicht.
Wie auch immer – es sind Eindrücke, keine Wahrheiten. In jedem Fall macht es einen Mega-Spaß, sich mit den neuen Reifen neuen Up-Hill-Abenteuern zu widmen.
Man sieht ganz gut, wie hoch das Gras bereits gewachsen ist. Auch erkennt man die Feuchtigkeit und einige Stellen, an denen das Hinterrad einfach keinen Grip mehr hatte. Aber: Das Ganze auf hohem Niveau! Dass man bei den Bedingungen überhaupt den Berg hochkommt, ist schon ein Ritterschlag. Nur bei der letzten Fahrt waren die Reifen erkennbar so verschlammt, dass einfach kaum noch etwas ging.