Es ist nach wie vor überdurchschnittlich warm im Chiemgau. Daher versuchte ich heute bei Vollmond Richtung Kampenwand zu fahren. Noch vor der Gorialm war Schluss: Glatteis machte die Weiterfahrt unmöglich.
Erlebnisse und Learnings
Zuerst gings bei „Sauwetter“ zum Wasserfall Schlößrinn, den ich bei ähnlich nassem, allerdings wärmeren Wetter schon mal im Mai 2021 besucht habe. Obwohl er eigentlich recht nah ist, fahre ich in der Regel einfach dran vorbei. Das liegt auch daran, dass er zwar wunderschön ist – aber nur dann, wenn Wasser fließt, und das ist nicht immer der Fall. Von den theoretisch 90 Meter Fallhöhe ist das meiste Jahr gar nicht viel zu sehen. Heute allerdings war es aufgrund des Wetters sehr beeindruckend. Und aufgrund meiner mittlerweile für (Schnee-)Regen optimierten Kleidung blieb ich diesmal (anders als im Mai 2021) recht trocken.
Dann ging es weiter. Richtung Hofalm bzw. Klausgraben. Dort hatte ich mir ja im Sommer 2021 bei einem Sturz mit dem E-Bike mein Schlüsselbein gebrochen. Seit dem fahre ich insbesonders diese Strecke mit etwas mehr Vorsicht. Vor gut drei Jahren fuhr ich die Strecke auch im Winter. Damals kam ich aufgrund des hohen Schnees „nur“ bis zum ersten Wasserfall. Am heutigen Feiertag (zumindest in Bayern) fuhr ich noch ein bisserl weiter. Allerdings war die Strecke an vielen Stellen aufgrund von älteren „Minilawinen“ und umgefallenen Bäumen immer wieder versperrt. Ich mußte öfter schieben. Und weiter oben, nachdem der Weg in engen Kurven durch den Wald führt, drehte ich wieder um. Der Grund war einfach: Ich drohte wieder einmal zu unterzuckern.
Vom Start bis zum Umkehren fiel der Glukosespiegel erheblich, und ich habe wirklich gelernt, das ernst zu nehmen: Insbesondere bergab ist man dann nämlich ziemlich unkonzentriert. Zudem konnte ich aufgrund der Witterung kaum noch was durch meine Brille sehen. Insgesamt also eine gute Entscheidung – ich ahnte da ja bereits, dass ich heute noch eine zweite Tour machen würde. Allerdings erst nach Verzehr von ordentlich viel Kuchen … so konnte ich sicher sein, dass es nicht sofort wieder zu Unterzuckerung kommen würde.
Das erste Bild zeigt mich als Waldschrat! Man sieht echt bescheuert aus mit den ganzen Regenklamotten. Es sind ja gleich mehrere Schichten … unten z.B. Unterhose, darüber lange Unterhose, darüber lange Fahrradhose, darüber Protektorshorts und dann erst die Regenhose von Patagonia … Da darf man ans Aussehen keine großen Ansprüche stellen … Die weiteren Bilder zeigen erst den Wasserfall Schlößrinn. Heute war er sehr beeindruckend und schön anzusehen. Die 90 Meter Fallhöhe sieht man ihm meiner Meinung jedoch nicht an – ich hätte auf vielleicht 50 Meter getippt. Dann gings durch den Klausgraben. Mit jedem Höhenmeter nahm auch der Schnee zu. Der war aber nur dort ein Problem, wo ältere Schneehaufen den Weg versperrten. Dann war Schieben angesagt. Bei der Bergabfahrt gabs dann noch eine Überraschung: Die Kette sprang wieder einmal ab. Das bemerkte ich allerdings nicht sofort, da ich die meisten Zeit gerollt bin. Wieder aus dem Klausgraben raus war es regnerisch und grau.