HomeTagebuchErst Walchensee, dann Kössen und Entenlochklamm.

Erst Walchensee, dann Kössen und Entenlochklamm.

Es war heute eine wunderschöne, aber ziemlich anstrengende Tour: Am Walchsee vorbei ging es bis zur Entenlochklamm und wieder heim. Hindernisse mit inbegriffen …

Herbst-Berg-Tour; Datum: 8.11.2020; Distanz: 58,3 km; Fahrtzeit: 3,15 h; Akku (Start/Ende): 5/0 Balken; E-Bike: KTML LFC 271; Motor: Performance CX/75 NM; Display: Bosch Intuvia

Schwierigkeit*:

Erlebniswert:

Empfehlung*:

Route:

Erlebnisse & Learnings

Wow! Das war mal eine E-Bike-Tour mit allem Drum und Dran: Mit wunderschönen Momenten und kompletten Fehleinschätzungen, Überraschungen und Pannen.

Zunächst muss ich dazu sagen, dass die Fahrt der Ersatz für jene mißglückte Tour war, bei der überraschend ein Schaltauge kaputt ging. Da wollte ich eigentlich schon Richtung Walchsee fahren, kam aber nur bis Sachrang. Insofern war die Tour heute die Fortsetzung dieses Plans. Erneut bei unglaublich sonnig-mildem Novemberwetter.

Zuerst ging es wieder in Richtung Sachrang, von dort nach Rettenschöss. Dabei machte ich mir gleich am Anfang die Füße nass, da ich kurz nach Mitterrain einen Feldweg mit Bachdurchquerung fälschlich für den eigentlichen Fahrweg hielt … Naja, es war ja warm, und beim anschließenden Radeln wurden die Füße wieder halbwegs trocken.

Nach Rettenschöss kam dann das erste Highlight: Das Naturschutzgebiet Schwemm. Das war und ist bei so einem Wetter traumhaft anzuschauen, denn mit etwas Fantasie sieht es hier noch genauso aus wie vor 300 Jahren. Zur guten Aussicht paßten ein paar leckere Müsli-Riegel sowie ein Tee, den ich in einer Thermoskanne mitgenommen hatte. So gestärkt fuhr ich dann über den Walchsee und einige Feld- und Waldwege weiter Richtung Kössen. Dabei wurde es immer wärmer, und in Kössen angekommen war ich schon reichlich verschwitzt, denn es ist gar nicht so leicht, im Herbst die richtige Kleidung zu wählen, da es im Schatten kühl und in der Sonne ziemlich warm ist.

Mir sollte dann noch wärmer werden – und das auch noch im Schatten. Da lag daran, dass ich den Schmugglerweg oberhalb der Tiroler Ache als nächste Etappe auswählte. Dem lag ein MTB-Plan von Outdooractive zugrunde, welcher die Entenlochklamm von Kössen aus über den Schmugglerweg als befahrbare Strecke auszeichnete. Ok, den Plan sollte man mit Vorsicht genießen, denn die Strecke ist nur am Anfang gut befahrbar. Und selbst das traf nicht zu, da kurz zuvor ein Murenabgang den kompletten Weg versperrte, weshalb ich das mit Gepäck ca. 28 kg schwere E-Bike mit aller Kraft an diesem Hindernis vorbeiwuchten mußte – ein echter Kraftakt!

Schließlich erreichte ich die Hängebrücke in der Entenlochklamm, die auch im Schatten noch sehr eindrucksvoll ist. Die Brücke ist neu, nachdem das Vorgängermodell beim Hochwasser 2013 weggerissen wurde. Man kann nur ahnen, was damals für Kräfte hier gewirkt haben.

Nun ging’s weiter Richtung Schlecken und Marquartstein. Dabei durchquerte ich einige Moore – Hammer!

Schließlich nahm ich in Marquartsein noch die letzten Lebensmittel zu mir, zog mein völlig durchnäßtes T-Shirt aus, das sich unter meinem Hoody befand. Schon ging es die letzten Kilometer zurück nach Aschau. Und je näher ich der Heimat kam, desto mehr merkte ich, dass ich mich insgesamt doch ziemlich angestrengt hatte. Auch mein Akku deutete an, dass er kaum noch Power für ein paar weitere Kilometer hatte. Er gab seinen Geist wenige hundert Meter vor der Haustür auf.

Alles in allem würde ich sagen: Es war die bislang schönste Tour die ich gefahren bin. Aber sicherlich auch eine der anstrengendsten.

* Der Schmugglerweg von Kössen aus Richtung Entenlochklamm ist auf keinen Fall zu empfehlen! Im Hinblick auf den Akku sollte man die gesamte Strecke auch mit Vorsicht genießen.

Wunderbares Novemberwetter! Die ersten Fotos zeigen das Naturschutzgebiet Schwemm. Es folgen die Tiroler Ache bei Kössen, der Murenabgang auf dem Schmugglerweg und die Hängebrücke in der Entenlochklamm.

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