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Was bringt E-Biker*innen die Apple Watch 6?

Die Apple Watch 6 ist nicht gerade ein Schnäppchen. Selbst einige Apple Fans dürften sich fragen, ob sich das Invest lohnt oder nicht. Dieser Erfahrungsbericht fokussiert sich vor allem auf Funktionen mit Vorteilen für E-Bike-Nutzer. Darunter auch die Funktion eines Notrufssensors. Ein Testbericht.

Überblick

Wer keinen Bordcomputer wie ein Nyon oder Kiox von Bosch hat, aber dennoch regelmäßig seine Touren aufzeichnen möchte, könnte Gefallen an einer Apple Watch finden. Das neueste Modell ist Apple Watch 6, die mit über € 400 Anschaffungskosten zu Buche schlägt. Dafür liefert sie neben Geo-Tracking-Funktionen Fitness- sowie  Gesundheitsfeatures und einiges mehr. Aber lohnt sich das Ganze am Ende wirklich? Nachfolgend die Antwort aus Sicht eines E-Bikers, der neben der Apple Watch 6 sogar zusätzlich noch ein Nyon-Display nutzt.

Die Apple Watch 6 ist ein (fast) Alleskönner. Aber sie hat auch ihren Preis. Lohnt sich die Anschaffung für E-Biker?

Update: Zusammenspiel mit eBike-Connect

Zum Thema gibt es nun auch einen Testbericht im Hinblick auf das Update von eBike-Connect und die Integration in Apple Health bzw. die Apple Fitness-App. Den Link zum Testbericht findest Du unter diesem Hinweiskasten.

Apple Watch 6

Die Apple Watch 6 gibt es in einer kleineren (40 mm) und einer größeren Ausführung (44 mm). Zudem gibt es sie mit und ohne eigene SIM. Jenseits aller Funktionalität sei insbesondere Männern mit normalen Händen, Handgelenken und Fingern die größere Variante empfohlen – es bedient sich definitiv einfacher. Ob man eine eigene SIM benötigt, ist kaum objektiv zu beantworten – ich brauche sie nicht, da ich das iPhone immer dabei habe.

Im Hinblick auf die Funktionalität sind für E-Biker vor allem folgende Features interessant:

  • Der Connect zu Apple Health
  • Die Trainingsfunktion mit GPS Tracking
  • Siri während der Fahrt
  • Telefon-Funktion
  • Die Notruf-Funktionalität
  • Höhenmesser
  • Datenexport
  • Musik hören

Welche diese Features man als E-Biker wirklich nutzt, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Man sollte aber bei der Antwortsuche nicht davon ausgehen, dass man von Anfang an, jede dieser Funktionen nutzt. Es reicht, wenn man diese nach und nach für sich als Vorteil erkennt.

Connect zu Apple Health

Herzschlag und Fitaltracking sind zwei der Hauptfunktionen, die für E-Biker interessant sein können. Die diesbezüglichen Funktionen sind beide leicht bedienbar. Sie liefern im Hinblick auf den Herzschlag dank eines Sensors recht gute Ergebnisse. Es gibt zudem eine Sauerstoff-Sättigungs sowie eine EKG-Funktion. Eine Blutdruckmessung ist nicht möglich.

Es ist grds. so, dass viele der Fitness-Wearables nicht den Ruf haben, besonders akkurat zu messen. Insofern liefern sie – egal ob Apple oder nicht – stets nur Tendenz-Werte und keine absoluten Daten. Schon hier kann sich jeder fragen: Wenn das Messen nach wie vor so ungenau ist, braucht man dann überhaupt Fitness-Tracker?

Wer einen Mac hat, wird zudem feststellen, dass Apple Health nur auf dem iPhone oder dem iPad funktioniert, es aber keinen Desktop-Viewer gibt. Bestenfalls ein innovativer Workaround ist aktuell bekannt. Alles in allem kommt bis hierhin die berechtigt kritische Frage hinzu, ob es wirklich eine Apple Watch 6 sein muss oder ob nicht ein Vorgängermodell für deutlich weniger Geld ausreicht. Der Feature-Vergleich gibt für E-Biker nur bedingt etwas her, was im Hinblick auf Apple Health den Ausschlag geben würde.

Trainingsfunktion

Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, könnte den Trainingsmodus der Apple Watch nahezu täglich nutzen. Das macht durchaus Sinn, weil der Vergleich verschiedener Trainings spannend ist. Diese Funktion gibt es aber auch ab Version 5. Das gilt überhaupt für viele Features, die für E-Biker interessant sein könnten. Dazu zählt in jedem Fall der Notfallsensor, der zuverlässig funktioniert (dachte ich damals zumindest … zur enttäuschenden Wirklichkeit siehe hier) und auch für E-Biker einfach zu kontrollieren ist. Er ist mit dem Telefon gekoppelt und sendet im Fall der Fälle (Achtung Wortspiel!) die Info des Sturzes an vorab ausgewählte Personen. Ist einem nichts passiert, kann man den Notruf stoppen. Auch die Möglichkeit, mittels SIRI während des Radels bequem zuhause anrufen zu können ist cool. Schließlich sind auch Radkarten angekündigt (aber wohl noch nicht wirklich verfügbar).

Kombi-Nutzung mit dem E-Bike

All die zuvor aufgezählten Möglichkeiten sind nicht zwingend an die Apple Watch 6 gebunden. Ihr eigentlicher Vorteil gegenüber Vorgängern sind ein besserer Prozessor, ein besseres Display und schnellere Ladezeiten. Wieviel einem diese Vorteile Wert sind? Apple Fans werden sich diese Frage nicht stellen, weil es einfach bei vielen von ein Bedürfnis ist, die jeweils neueste Generation an Apple Tools zu verwenden.

Mein Zwischenfazit lautet daher: Man kann viel Geld sparen, wenn man sich statt einer Apple Watch 6 eine 5er-Watch zulegt. Eines dieser beiden zu besitzen ist für E-Biker aber durchaus sinnvoll. Besitzt man (wie ich) zusätzlich noch einen nachträglich installierten Nyon-Boardcomputer, ermöglichen sich viele Vergleichsmöglichkeiten zwischen Apple Watch und E-Bike-Connect. Dabei stellt man fest, dass beide Tools z.B. im Hinblick auf GPS und Höhentracking deutliche Spielräume besitzen. Das Abschätzen des Kalorienverbrauchs ist bei Bosch zudem deutlich realistischer, weil er die geleistete Motorkraft genau berechnen und von der Gesamtleistung abziehen kann (was die Apple Watch nicht kann). Daher verbraucht man laut Apple Watch 6 z.B. 700 Kilokalorien für eine Strecke, bei der  einem die Bosch-Nyon lediglich 300 Kilokalorien zugesteht. Im Zusammenspiel Kiox, Nyon und Apple-Watch wird daher auch deutlich, dass beide Systeme Vor- und Nachteile haben und sich gegenseitig ergänzen. So hat die Apple Watch die Möglichkeit der Tour-übergreifenden Herzfrequenzmessung – ein spannendes Feature.

Insgesamt sei damit folgende Aussage getroffen:

  • Eine Apple Watch ab der 5. Generation ist auch für normale E-Biker eine sinnvolle Investition, erst recht dann, wenn diese ohnehin über ein iPhone verfügen.
  • Die Apple Watch 6 liefert (zumindest aktuell) nur bedingt greifbare Mehrwerte gegenüber Version 5, ist dafür aber deutlich teurer.
  • Wer sich trotzdem eine Apple Watch 6 anschafft, muss aber kein schlechtes Gewissen haben, da künftige Features aufgrund des besseren Prozessors  performanter funktionieren dürften.

Weiterführende Links:

Zu Apple Watch 6 und E-Bikes gibt es verschiedene interessante Links:

Giga

B-bike

Computerbild

menshealth

Apple Notruf

Über Doktor E-Bike

Klicke auf das Bild, um mehr über die Ziele und die ungewöhnliche Geschichte von Doktor eBike zu erfahren.

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