Eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2014 gibt Auskunft über die häufigsten Verletzungen von E-Biker*innen. Ob sie jemals repräsentativ war oder heute noch aktuell ist, bleibt ungewiß. Interessant und nachvollziehbar ist sie in jedem Fall.
An der Universität Bern hat man sich 2014 dafür interessiert, welche Verletzungen bei E-Biker*innen am häufigsten auftreten. Die Untersuchung wurde auf Researchgate veröffentlicht (Zugang erforderlich). Sie basiert auf der Analyse von 23 Unfällen über einen Zeitraum von anderthalb Jahren. Das Durchschnittsalter der Patienten war 47,5 Jahre. 70% waren männlich. Folgende Ergebnisse wurden seinerzeit erzielt:
- Die häufigsten Verletzungen betrafen Hals und Nacken.
- Der Oberkörper ist häufig betroffen.
- Seltener der Unterkörper.
Nacken und Hals sind auch nach anderen Erhebungen besonders häufig von Radfahrern betroffen – auch ohne Unfälle.
Die erste Übersicht zeigt an, welche Verletzungen häufig und welche eher selten gewesen sind. Verletzungen von Hals und Nacken waren am häufigsten. Eher selten waren Hautverletzungen.
Die zweite Übersicht zeigt den Typ der Verletzung an. Frakturen und Traumata waren besonders häufig. Dies verdeutlicht, dass neben körperlichen, auch psychische Schäden zu den häufigsten Unfallfolgen gezählt haben.
Einordnung
Obwohl die Studie und ihre Statistik schon älter ist, und damals sowohl die Anzahl an E-Bikes als auch ihre Leistung noch deutlich geringer war, wirkt vieles nach wie vor durchaus plausibel. Besonders auffällig ist das Zusammenspiel von körperlichen Verletzungen und damit einhergehenden Traumata. Der Vergleich mit neueren Studien u.a. aus der Schweiz (mit weiteren Fundstellen) läßt ahnen, dass Kopfverletzungen und Traumata nach wie vor zu den größten Unfallrisiken zählen. Auch die Tendenz zu Mehrfachverletzungen scheint insgesamt zu bestehen.
Der Tipp scheint überflüssig, aber er soll trotzdem erfolgen: Helm auf! Und zwar einen guten.
In diesem Zusammenhang gibt es übrigens noch einige weitere Untersuchungen:
- Besonders häufig passieren Unfälle bei den 30-39-Jährigen – die These: Sie fahren besonders riskant.
- Zudem sind Helm-Muffel vor allem Senioren! Die wiederum sind bei Unfällen besonders häufig. Die Rückschlüsse daraus darf jeder selbst ziehen.
Insgesamt wird das Erfassen der Art und Häufigkeit von Unfällen mit E-Bikes noch dadurch erschwert, dass verschiedene E-Bike-Typen unterschiedliche Unfallrisiken und damit auch Verletzungsmuster bewirken. So haben (E-)Mountainbiker andere Verletzungsmuster wie City-Biker. Zu vermuten ist, dass man aufgrund des rasant anwachsenden E-Bike-Trends entsprechende Daten in Zukunft stärker erfaßt und systematisch analysiert.
Weiterführende Links*:
Parkende Autos als Unfallursache
* Bitte beachten Sie, dass externe Links verändert werden können.