HomeTagebuchHinauf zur Steinlingalm: Die erste Bergtour nach COVID Genesung

Hinauf zur Steinlingalm: Die erste Bergtour nach COVID Genesung

Über zehn Tage lang zuhause herumsitzen … Gähnend langweilig! Genug Grund, nach der COVID Genesung wieder mit dem E-Bike aktiv zu sein, u.a. um die Fitness testen. Die Wahl fiel auf die Tour zur Steinlingalm.

Herbst-Berg-Tour; Datum: 8.11.2021; Distanz: 16,2 km; Fahrtzeit: 1,15 h; Akku (Start/Ende): 100/46%; E-Bike: KTML LFC 271; Motor: Performance CX/85 NM; Display: Bosch Nyon 

Schwierigkeit*:

Erlebniswert:

Empfehlung*:

Höhenprofil:

Route:

Link: https://goo.gl/maps/9iCou4AoN5pUK8pX6
Die abgebildete Karte von google Maps gibt aus technischen Gründen nur die ungefähre Strecke bzw. Ausschnitte der Strecke wieder. 

Erlebnisse & Learnings

Ganz ehrlich: Diesmal war die Fahrt hinauf zur Steinlingalm etwas wirklich besonderes! Sie war eine Offenbarung. Ein echter Neustart. Nicht ohne Grund: Vor über zwei Wochen hatte ich mich auf der Hochzeitsfeier meiner Tochter mit COVID angesteckt – am vielleicht schönsten Tag meines Lebens. Ich war allerdings nicht allein: Vermutlich mehrere Gäste hatten trotz strenger Kontrollen das Virus mit auf die Tanzfläche des wunderschönen Pitzellochs gebracht und wiederum mehrere Gäste angesteckt.

Gott sei Dank war ich doppelt geimpft, allerdings schützt das in Anbetracht meiner verschiedenen Vorerkrankungen (u.a. Diabetes, keine Milz, entfernter Tumor) nicht so sicher wie bei einem grds. gesunden Menschen. Gut, es gab zwei Tage, da habe ich durchaus heftig unter Corona gelitten, aber insgesamt verlief alles (bislang) recht unspektakulär. Lediglich eine Sache war schnell zu erkennen: Wenn man sich länger in Isolation befindet und durch COVID und geringe Bewegung insgesamt geschwächt ist, geht sofort der Kreislauf nach unten. Die ersten Spaziergänge im Schutz der Dunkelheit waren daher nicht ganz so lang, wie erhofft. Nichts desto trotz habe ich mit COVID regelmäßig im Homeoffice gearbeitet – stets mit einigen z.T. auch längeren Pausen dazwischen. Ansonsten wäre ich vor Langeweile gestorben.

Endlich wieder fit?!

Nachdem ich mich wieder einigermaßen gefühlt habe und ein negativer PCR-Test das Ergebnis zweier negativer Selbsttests bestätigt hatte, konnte ich nicht anders: Ich wollte nach tagelangem „in-der-Wohnung-sein“ wieder raus. Mehr noch: Auf einen Berg. Wieder was sehen. Aussicht haben. Also ging es wieder mal Richtung Steinlingalm. Einerseits nicht zu leicht. Andererseits gut bekannt. Das ist auch wichtig, da bereits im Tal zu erkennen war, dass oben Schnee liegen würde.

Insofern war es für mich gleich mehrfach eine Premiere:

  • Die erste Fahrt im Herbst/Winter 2021.
  • Die erste Fahrt bei Schnee mit dem lädierten rechten Arm.
  • Die erste Fahrt nach COVID.

Bergauf war der dritte Punkt am wichtigsten: Wie steht es um die Kondition? Das Ergebnis war erfreulich: Sehr gut! Die Lunge funktionierte ausgezeichnet. Lediglich die kalte Luft war gewöhnungsbedürftig. Oben auf der Spitze im Bereich des Ganztags-Schattens dürfte es deutlich unter Null gewesen sein. Der zweite Punkt war wiederum gar nicht so ohne, da meine rechte Schulter aufgrund des „Dog bone Button“ auch fünf Monate nach der OP nicht wirklich so will, wie ich es gerne hätte. Gerade auf Schnee und Eis muss man ruckartige Bewegungen einerseits vermeiden, wird aber insbesondere bergab immer wieder zu reflexartigen Gegenbewegungen gezwungen – was durchaus „zwickt“ und die gefühlte Sicherheit reduziert. Ebenfalls unangenehm war die Belastung der Schulter, vor allem bergab war sie bei jedem kleinen Hügelchen deutlich spürbar.

Wieder lernen, den Schnee zu lesen

Besonders spannend war für mich daher vor diesem Hintergrund die Frage, ob ich den Schnee bzw. die Bodenbeschaffenheit – wie zuletzt im Winter 2020/21 – tatsächlich noch so gut „lesen“ konnte wie einst. Ja, ich hatte den Eindruck das klappte insgesamt recht ordentlich. Daher kam es auch fast nie zu Ausrutschern – und das, obwohl der grundsätzlich schneeerprobte Schwalbe Smart Sam Reifen des Hinterrads deutlich weniger Profil und Grip hatte wie die 8-10 Schnee-Monate davor. Es wird wohl Zeit, zumindest den Hinterreifen einen neuen Mantel zu spendieren. Allein schon aus Sicherheitsgründen.

Aber: Alles egal! Die Fahrt war gerade wegen der Umstände die beste Seelenkur, die ich mir vorstellen konnte. Die Bilder zeigen zudem wieder einmal, wie schön es doch bei winterlichen Bedingungen im Chiemgau ist.

*Achtung: Die Fahrt hinauf zur Steinlingalm ist bei Schnee und Eis nur geübten E-Biker*innen zu empfehlen.

Auf einigen Bildern ahnt man, wie eisig die Strecke oberhalb der Gorialm gewesen ist. Da kam ich auch mitunter ordentlich ins Rutschen. Bergauf als auch bergab. Oben angekommen gab es dafür unerwartete Motive: Besonders nett fand ich den Schneemann, der direkt neben der Kapelle aufgebaut wurde. Am Ende war ich glücklich, wieder gut erhalten in Hohenaschau angekommen zu sein. Es war immerhin eine Fahrt unter erschwerten Voraussetzungen, und Sicherheit war das oberste Gebot dieser Fahrt.

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