Eigentlich wollte ich nur kurz auf den Berg radeln. Eher zufällig fand ich direkt neben dem Wegrand tolle Pfifferlinge. Hat die tatsächlich niemand von den hiesigen Pilzsuchern gesehen???
Erlebnisse und Learnings
Es ist absoluter Hochsommer! Seit Tagen um die dreißig Grad. Häufig Abendgewitter. Eigentlich ein super Pilzwetter – allerdings mittlerweile schon wieder zu heiß. Wegen der Hitze bin ich auch nicht davon ausgegangen, dass ich heute beim abendlichen Bergaufradeln mit dem E-Bike auf eine (für hiesige Verhältnisse) große Menge stattlicher Pfifferlinge treffen würde – und zwar genau dort wo sie eigentlich jedes Jahr zu finden sind: Kaum einen Meter entfernt vom Waldweg! Die leuchteten so doll, dass man sie eigentlich nicht übersehen kann, wenn man auch nur ein kleines bisschen nach Pilzen Ausschau hält.
Und genau das muss bei einer anderen Person wenige Stunden zuvor der Fall gewesen sein, denn irgendein Pilzsammler hat entlang des Weges alles an Pilzen aus dem Boden herausgezupft und liegengelassen, was nicht niet und nagelfest gewesen ist: Täublinge, falsche Pfifferlinge, Hexenröhlinge, Parasol – und sogar Pfifferlinge! Der oder die Pilzsammlerin hat offenbar auch die große Gruppe von Pfifferlingen bemerkt, dann ein paar von ihne herausgerupft und am Ende doch alles liegengelassen bzw. von den ca. 10 zum Teil richtig großen Pfifferlingen sogar die meisten im Boden belassen.
Mal ganz im Ernst: Ein auch nur im Ansatz versierter Pilzsucher hätte die Pfifferlinge zweifelsfrei als solche erkannt und sie komplett abgeräumt. Wer wiederum gar keine Ahnung von Pilzen hat und diese Pfifferlinge nicht als solche erkennt, sollte besser gar nicht erst suchen und Pilze herausrupfen. Insofern bin ich wirklich ein wenig enttäuscht von den Personen, die da kurz vor mir durch den Wald gezogen sind, Pilze gesucht und alles auf links gedreht haben, aber eben nicht bemerkten, dass sie einen der besten und hier seltensten Pilze finden, prüfen und dann tatsächlich achtlos liegenlassen.
Ok. Gut für mich bzw. uns, denn es gab am Abend ein super Pilzgrösti.
Am liebsten hätte ich in dem Eck noch ein wenig weiter gesucht (ich fand noch zwei Steinpilze in direkter Umgebung … wurden offenbar ebenfalls übersehen), doch plötzlich zogen dunkle Wolken auf. Noch schlimmer: Es wehte zudem ein ungeheuer starker Wind. Daher radelte ich mit großer Vorsicht den Berg hinunter, denn einerseits können einem tatsächlich Äste von oben auf den Kopf fallen, und bei der enormen Stärke dieser Böen kann man auch mal komplett mit E-Bike umgeweht werden.
Am Ende lief aber alles gut – und die guten Pilze landeten in meinem und Michas Bauch!
Heute musste ich wie so oft gar nicht nach Pilzen suchen – ich bin regelrecht darüber gestolpert, denn sie waren nur knapp 1-3 Meter vom Waldweg entfernt. Die kleineren (wie oben abgebildet) muss man tatsächlich etwas suchen, aber die Gruppe Pfifferlinge, die am Ende auf dem Teller gelandet ist, konnte man gar nicht übersehen! Sie wurde von einem Pilzsucher wohl auch nicht übersehen, denn einige Exemplare lagen gepflückt auf dem Boden (und unzählige andere „umgepflügte“ dazu). Doch die Pfifferlinge wurden offenbar fälschlich für eine andere Pilzsorte gehalten … da müssen ja echte „Profis“ am Werk gewesen sein …