Es war wieder einmal nur eine Mini-Tour, aber eine besondere: Ein Sturmtief zog über die Region hinweg. Die damit einhergehenden Orkanböen kamen unregelmäßig. Aber wenn, dann!
Erlebnisse & Learnings
Noch bevor ich am Abend losfuhr, fegte der Wind mehrmals derart stark an unserem Haus vorbei, dass man meinte, es würden gleich die Dachziegel vom Dach fallen – was im Dezember 2020 bei einem Föhnsturm tatsächlich passierte – damals schrieb ich auch einen kurzen Beitrag darüber.
Der Unterschied von Föhn und Orkanböen: Letztere kommt meist von Nordwesten, während erstere fast immer von Süden kommt. Die Kraft und die z.T. unheimlichen Geräusche bei maximaler Windstärke sind aber durchaus ebenbürtig. Insofern war das „Brüllen“ von drei bis vier Orkanböen vor dem Start der E-Bike-Tour ein Indiz, was mich während der Fahrt erwarten könnte. Doch ich hatte Glück, denn zwischen den Böen war z.T. eine Viertelstunde lang ziemliche Ruhe im Tal. Lediglich weiter oben auf den Bergen ahnte man den Sturm, der hier in der Region auch warme Luft und Regen mit sich brachte, während Teile von Ost-Bayern und Österreich im Schnee erstickten.
Ich fuhr natürlich ganz bewusst nicht unter Bäumen oder im Wald – das wäre mir dann doch zu gefährlich, aber ich fuhr bis kurz vor das Biotop am Ahgraben und drehte dann wieder um, ohne bis dahin eine einzige Orkanböe auf dem E-Bike erlebt zu haben. Dies sollte sich dann auf dem Rückweg in Aschau ändern, als ich gerade an einer Bäckerei vorbeifuhr und ein Dröhnen ankündigte, was wenige Sekunden später folgen sollte:
Eine heftige Orkanböe.
Der ganze Spuk dauerte nicht länger als 30 Sekunden – aber es war genug Zeit, um ein Foto mit einer Flagge zu machen, die der Wind wild hin und her schaukeln ließ. Man meinte fast, sie würde gleich abreißen – was am Ende zwar nicht der Fall war. Aber: Ich bekam eine kleine Kostprobe und muss sagen – gut dass ich diese Böe im Schutz der Bäckerei erleben durfte! Danach war es wieder fast windstill, und ich konnte in Ruhe nachhause radeln.