HomeE-BIKEBremsbeläge selbst austauschen: Ja! Aber auch selbst entlüften?

Bremsbeläge selbst austauschen: Ja! Aber auch selbst entlüften?

Aufgrund des Lockdowns sind die Fahrradläden geschlossen. Daher wagte ich mich ohne Erfahrung selbst an die Bremsbeläge: Erst Beläge wechseln, dann Bremse entlüften. Würde ich das nochmal selbst machen? Ersteres „ja“, letzteres „nein“.

Der Covid-Lockdown kann auch das Leben von E-Bikern erschweren: Der lokale Händler meines Vertrauens, Marios Radservice ist seit Wochen geschlossen. Bei Radsport Derjung in Marquartstein war es lange Zeit ähnlich. Daher kaufte ich mir bereits Anfang Januar ein Sett Scheibenbremsen und ein Entlüftungsset. Schon damals rechnete ich damit, dass die Bremsen bald ihren Geist aufgeben würden und kein Händler geöffnet sein könnte. Aufgrund des Winters ging es dann aber doch seltener auf den Berg, die Bremsen hielten etwas länger als erwartet.

Bevor es weitergeht: Zwei Videos zur Pflege der Bremsen

Nachdem ich vor einigen Tagen endlich wieder die ersten Bergtouren gemacht habe, wurde schnell klar, dass insbesondere die Hinterradbremse meines KTM 271 LFC „durch“ war. Nun war es Zeit, die erworbenen Teile auszuprobieren. Ich studierte dazu ausführlich verschiedene Videos. Diese Vorbereitung war gut und wichtig. Das Wechseln der Bremsbeläge klappte auch auf Anhieb.

Das Lüften der (Hinterrad-)Bremse war hingegen ein Abenteuer, dem ich künftig nur in Notfällen erliegen möchte: Es hat zwar alles gut geklappt, die Bremse funktioniert etwas genauso gut oder schlecht wie vorher. Allerdings ist der Umgang mit Hydrauliköl in Spritzen nicht so einfach wie vermutet. Zunächst liegt für Anfänger ein Problem darin, dass das Kontrollieren des Ölflusses kniffliger ist als erwartet. Wer das Entlüften nicht gewohnt ist, versaut schnell den Boden der sich unter dem E-Bike befindet. Bei mir waren auch mehrere Anläufe erforderlich, bevor der Bremsdruck so war wie auch nur annähernd erhofft. Kurzum: Ich bin diesbezüglich kein Profi und möchte auch keiner werden! Kostentechnisch ist der „Do it yourself“ Approach auch nicht wirklich ansatzweise so günstig, dass sich die Kombination von Dreck und Zeitaufwand lohnen würde.

Natürlich war es auch wichtig, die eigene Arbeit unter realen Bedingungen zu testen. Also ging es am Abend gleich auf die Stammstrecke. Auch hier merkte ich, dass die Bremsen anfangs schlechter gebremst haben als am Ende. Neue Bremsbeläge müssen mit Bedacht eingebremst werden, und das E-Bike mußte ich nach dem Einbremsen auf der schlammigen Stammstrecke einer ordentlichen Grundreinigung unterziehen – aber das Abenteuer war nicht nur gewollt, es war es auch Wert :-).

Das Fazit:

  • Es war gut, dass ich es aufgrund des Lockdowns beide Disziplinen unfreiwillig ausprobieren mußte und so Erfahrung sammeln konnte.
  • Wer nicht wirklich Profi ist, sollte jedoch beides beim Fachhändler fachmännisch durchführen lassen –

Die Bilder der abgefahrenen Bremsbeläge, der neu installierten Bremsbeläge, des Entlüftungssets und des E-Bikes nach dem Einbremsen.

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