Wo geht man hin, wenn man im Chiemgau mit der Familie gut essen möchte? Bei uns heißt die Antwort immer öfter „Schützenwirt im Eichental“. Natürlich fahre ich mit dem E-Bike von Aschau dorthin – und wieder zurück.
Erlebnisse und Learnings
Ok, der Name „Schützenwirt“ klingt eher nach niedersächsischer Dorfkneipe oder nach einem Ausflugslokal für Bustouristen. „Schützenwirt im Eichental“ klingt schon irgendwie gehobener. Auch der erste optische Eindruck läßt noch nicht wirklich ahnen, dass der „Schützenwirt im Eichental“ nicht nur ein sehr gutes Restaurant in wunderschöner Lage ist, sondern ein in mehrfacher Hinsicht tatsächlich außergewöhnlicher Wirt.
Ja, mit dem Begriff „Wirt“ fängt es schon an, denn es gibt nicht nur einen Wirt, sondern mit Jonas Spensberger (Wirtschaft) und Vanessa Trichas (Küche) gleich ein ganzes Paar, das den Schützenwirt betreibt – und zwar nicht nur auf kulinarisch hohem Niveau, sondern auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit: So gibt es nur Fleisch, Fisch und viele andere Zutaten nur aus der unmittelbaren Umgebung. Im besten Fall aus Prien selbst. Aber auch die Cola (Light) kommt hier noch aus der 0,5 Liter (Mehrweg)Flasche. Viele weitere interessante Details zu den Gerichten, ihrer Herkunft oder den Besonderheiten erzählt das Team um Jonas Spensberger vor und nach den unterschiedlichen Speisen. Bei jedem Besuch lernen wir noch etwas dazu. So auch, dass dieser Gast- und Hotelbetrieb im vermutlich ungünstigsten Moment an den Start ging: Mitten in der Corona-Krise – und daher mit dem Verkauf von Essen2Go beginnen mußte. Aufgrund der widrigen Umstände nahm Köchin Vanessa auch zwischenzeitlich einen Job in Innsbruck an, allerdings nicht, ohne von diesem unfreiwilligen Ausflug viele sehr gute Ideen für die Zubereitung von Vor-, Haupt- und Nachspeisen nach Prien mit zurück zu bringen.
Wie steht es nun um das Essen selbst? Als Wiederholungstäter ist sich unser kleiner Besuchstrupp inkl. einem Hund, der stets zuvorkommend behandelt wird, absolut einig: Es ist wunderbar – zugleich hochwertig und in Details ausgefallen, aber eben nicht zu abgehoben, weshalb auch der lokale Schützenverein dort das Essen findet, das man als Schütze (mutmaßlich) gerne ißt: Deftige und Chiemgau-typisch bayrische Küche.
Wozu lange reden? Die Bilder einfach anschauen, sie sprechen für sich selbst:
- Fleischplanzerl vom lokalen Bauernhof
- Saiblingsfilet von der Chiemseefischerei Stephan direkt um die Ecke
- Schweineschnitzel Wiener Art (nur mit Salat)
- Ein traumhaftes Nougat-Dessert mit Birne
- Cola aus der Flasche (finde ich sehr gut)
- Leckerer Espresso
Der Blick auf die gesamte Speisekarte verrät, dass auch Preis/Leistung sehr gut sind. Darüber hinaus findet man auch noch Dinge, die ein Schützenwirt unbedingt haben muss, z.B. ein Vitrine mit dem, was Schützen so benutzen, u.a. auch eine Armbrust. Die letzten Bilder zeigen Hin- und Rückfahrt mit dem E-Bike vor und nach dem Sonnenuntergang. Es war ein ähnlich schöner Abend wie das hochsommerliche Essen in Prien wenige Wochen zuvor oder das frühsommerliche Essen in Hittenkirchen – natürlich immer mit E-Bike …
Was will man als E-Biker mehr? Erst entspannte Hinfahrt (ca. 8,5 km), dann ein wunderbares Abendessen von einem hoch passionierten Gastwirtpärchen, anschließend wieder zurück mit dem E-Bike (und irgendwann ein paar Stunden später einfach so zufrieden ins Bett fallen). Der Schützenwirt im Priener Eichental macht’s möglich.