HomeE-BIKEBei Dunkelheit hilft im Gelände nur taktisches Fahren!

Bei Dunkelheit hilft im Gelände nur taktisches Fahren!

Es war seit sehr langer Zeit mal wieder die erste Fahrt über die Stammstrecke bei Dunkelheit. Bei einem Sturz fiel mir wieder einmal auf, worauf es bei Nachtfahrten im Gelände ankommt.

Drei Fahrten nacheinander: Bei Licht, bei Dämmerung und bei Dunkelheit

Seit Ewigkeiten konnte ich heute wieder einmal komplett über meine einstige Stammstrecke fahren. Sie war über Monate hinweg blockiert. Ich hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, dass das mal wieder was wird. Doch schon die erste Fahrt heute machte klar: Alle Hindernisse sind weggeräumt! Allerdings lagen auf der regennassen Strecke massenhaft glitschiges Laub sowie viele kleine, mittlere und zum Teil auch größere ebenfalls nass-glitschige Äste und Steine. Es war also durchaus Vorsicht geboten …

Vor lauter Freude unternahm ich nacheinander drei Fahrten hin und zurück bei unterschiedlichen Bedingungen:

  • Die erste Fahrt bei Tageslicht ohne das Licht des E-Bikes.
  • Die zweite bei Dämmerung mit eigenem Licht.
  • Die dritte bei fortgeschrittener Dunkelheit ebenfalls mit eingeschaltetem Licht.

Dazu muss man wissen, dass Nachtfahrten über die Stammstrecke noch vor zwei Jahren bei allen Wetterbedingungen (Schnee, Regen, Trockenheit) zu einen meinen Lieblingstouren zählten. Ich besaß entsprechende Routine. Etwas übertrieben hätte ich die Strecke z.T. auch blind fahren können. Doch das letzte Jahr über lebte ich häufig in Berlin, zudem brach ich mir das Schlüsselbein – daher kam ich kaum zu Nachtfahrten . Dieses Jahr war die Strecke nahezu während aller Monate unbefahrbar. Insofern fing ich heute gefühlt wieder bei null an.

Vor allem der Vergleich der unterschiedlichen Helligkeiten machte mir klar, welcher wesentlich unterschied besteht:

  • Bei Helligkeit kann man „strategisch“ im Sinne von „weitsichtig“ fahren.
  • Bei Dunkelheit mit eigenem Licht kann man dagegen nur „taktisch“ im Sinne von „kurzsichtig“ fahren.

Trotz gleicher Strecke ist der Unterschied riesig, da die Sichtweite selbst mit einem Halogenscheinwerfer vorne kaum mehr als 5-10 Meter und je nach Kurvensituation auch manchmal nur einen Meter beträgt. Man ist daher bei Dunkelheit wesentlich stärker auf den Instinkt angewiesen. Umgekehrt ist der Blick enorm auf das fokussiert, was man gerade noch so erahnen kann, wenn man mit ca. 20 km/h über die Strecke rauscht. Mal mehr, oft weniger.

Sehr kurze Reaktionszeiten bei Dunkelheit

Bei Dunkelheit sind dann vor allem die Dinge kaum mehr zu erkennen, die man bei Tageslicht schon von weitem erspäht, um sie gezielt zu umfahren, insbesondere feuchte Steine und Stöcke (s.o). Da dies bei Dunkelheit kaum möglich ist, war es auch nicht verwunderlich, dass es mir bei der dritten Fahrt unvermittelt die Reifen unterm Hosenboden weggezogen hat. Wieder mal ein Touchdown, aufgrund eines Steins, den ich nicht rechtzeitig gesehen hatte. Ein Sturz von vielen. Allerdings fiel ich diesmal im Laub recht weich. Doch der Überraschungseffekt war unangenehm.

Mein Learning daraus:

  • Ich muss einerseits den Weg nochmal genauer absuchen und von Ästen und Steinen befreien. Insofern war es heute eher fahrlässig, spontan eine Nachttour zu unternehmen, denn Steine können nicht nur Stürze verursachen, man kann auch darauf fallen (und sich dabei sogar die Rippen brechen, wie ich aus schmerzlicher Erfahrung weiß).
  • Taktische Nachtfahren erfordern viel Routine und darüber hinaus permanente Achtsamkeit: Keine Fahrt ist wie die andere. Das Fahren auf kurze Sicht ist stets aufs Neue ein Unikat.
  • Die Augen müssen sich durch die Übung ebenso an „taktische“ Fahrtweisen gewöhnen wie „der wache Geist“ und die Instinkte, denn bei Dunkelheit hilft Nachdenken nicht viel …

Zuerst bei Helligkeit, dann wurde es immer dunkler. Am Ende stand ein Sturz, als ich über einen rutschigen Stein fuhr, der das Hinterrad komplett wegrutschen ließ. Das Unternehmen, den Stein anschließend zu entfernen, war anstrengender als vermutet: Obwohl kaum größer als 25 cm im Durchmesser, steckte der kleine Brocken richtig fest im Boden. Interessant ist m.E. noch, dass man den Unterschied bzgl. der Sichtweite der ersten drei Bilder und der mittleren Bilder mit dem Nyon-Display ganz gut erkennt.

 

 

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