Erst Hexenschuss rechtsseitig, dann permanenten Wadenkrampf auf der linken Seite: Nach einer stundenlangen Bahnfahrt ging bei mir (im wahrsten Sinne des Wortes) gar nichts mehr. Eine E-Bike-Tour half, die Situation nach einem Arztbesuch zu verbessern.
Erst Hexenschuss nach längerer Bahnfahrt
Zur Vorgeschichte: Dienstag und Mittwoch war ich in Hannover als Speaker einer Veranstaltung zu MedTec-Themen. Auf der Rückfahrt im ICE, der nicht nur Verspätung hatte, sondern auch zu wenig Sitzplätze, weil es sich um einen alten Ersatzzug handelte, kam es zu einem wilden Hin- und Her im Zug mit mehrfachem Aufstehen, Setzen, Rucksack auf die Ablage legen, unter den Tisch legen, wieder Aufstehen etc. Vermutlich beim Aufstehen unter extrem beengten Verhältnissen (ich musste vom Fensterplatz über einen Koffer unterm Tisch steigen) bekam ich am späten Nachmittag einen Hexenschuss. Jedenfalls hatte sich bei irgendeiner Aktion irgendein Nerv in der Beckengegend eingeklemmt, weshalb ich mit dem rechten Bein fortan nur noch humpeln konnte. Dummerweise musste ich trotzdem mehrfach umsteigen, was das z.T. längere Laufen zur Qual machte. Unbemerkt versuchte ich dabei, mein rechtes Bein zu entlasten und das linke Bein etwas stärker zu belasteten.
Als ich dann gestern spät Abend erschöpft ins Bett fiel, ahnte ich noch nicht, dass ich am nächsten Morgen um 4.30 Uhr von einem extrem stechenden Schmerz in der linken Wade aufgeweckt werden sollte. So einen plötzlichen Überraschungsschmerz zu dieser Uhrzeit hatte ich bislang nur bei einer Nieren- und bei eine Gallenkolik. Natürlich wollte ich den Krampf mit altbewährten Methoden wie dem Anwinkeln des Fusses lösen, doch die Verkrampfung hielt bis acht Uhr an, weshalb ich asap meinen Hausarzt aufsuchte.
Links und rechts stark beeinträchtigt
Das wiederum war aber gar nicht so einfach, denn wenn beide Beine und der Rücken Probleme haben, dann ist das eine „Todeskombi“ – ich kam kaum zum Auto und mit diesem kaum zur Praxis!
Die dortige Aussage des Arztes: Der Hexenschuss des Vortags war wohl die Ursache für die Schmerzen und Krämpfe in beiden Beinen. Er verschrieb mir starke Schmerztabletten, was diese lindern konnte. Gegen Mittag ging es dann wieder einigermaßen (Achtung: auch hier ein Wortspiel ;-)), weshalb ich am bislang heißesten Tages in diesem Jahr (34 Grad!) etwas früher zu arbeiten aufhörte und mich entschloss, eine kurze Erfrischung am Badeplatz Aschau zu vollziehen.
Dorthin fuhr ich mit dem E-Bike, was extrem gut klappte, da ich beide Beine gut bewegen konnte, ohne sie zu belasten. Selbst der Rücken nahm die Fahrt sehr gut auf – und nach einer Mini-Tour im Schwimmbad waren die Verspannungen im linken Bein sogar zwischenzeitlich verschwunden. Nicht anders bei der Rückfahrt: Das E-Bike ermöglichte mir, mit minimaler Anstrengung wieder zurück zu radeln.
Fazit: Hier kann ein E-Bike erheblich entlasten!
Für mich hat sich wieder einmal überraschend und eher zufällig gezeigt, welche Vorteile ein E-Bike im Hinblick auf gesundheitliche Themen haben kann. Speziell die Kombination, dass aufgrund von Schmerzen in Becken, linkem Bein und rechtem Bein kaum an Gehen zu denken war, umgekehrt aber Bewegung ohne große Anstrengung zur Lösung der Situation beitragen konnte, machte das E-Bike zu einem echten „Doktor“. Vorher war mir u.a. kaum bewußt, dass das E-Bike ganz generell bei Rückenproblemen hilft (siehe u.a. hier). Auch hatte ich Fahrräder bislang eher als Verursacher von Wadenkrämpfen in Erinnerung (wie hier beschrieben) – nicht als diesbezüglichen Problemlöser.
Insofern kann und sollte man sich vergegenwärtigen, dass ein E-Bike aufgrund des Motors ganz andere Möglichkeiten der Entlastung bietet als ein normales Fahrrad oder der normale Spaziergang. Für mich ein unverhofftes, aber willkommenes Learning!