Nicht nur in den Bergen lauern immer wieder überraschende Hindernisse, die man überwinden muss. Dass beim E-Bike besondere Regeln gelten, ist den meisten E-Biker*innen nicht bewußt. Leider gibt es diesbezüglich bislang nur wenige Videos.
Bitte beachten: Dieser Beitrag verwendet (auch) externe Videoinhalte
Wenn es etwas gibt, das ich in den letzten Monaten wirklich gelernt habe, dann das: Mit einem E-Bike ist es wesentlich schwieriger, Hindernisse zu überwinden als mit einem normalen Rad. Ist man im Gelände unterwegs, kann das an einfachen Beispielen verdeutlich werden:
- Ein Baum ist umgefallen und liegt quer auf dem Weg.
- Die 26 kg einfach so über den Baum zu wuchten ist leichter gesagt als getan.
- Ein einfacher Trick hilft hier schon weiter – dazu gleich mehr.
Sicher ist: Zu allererst gilt es, Basics der „E-Bike-Fahrschule“ zu erlernen. Dazu sei das nachfolgende Video empfohlen, bevor ich im weiteren auf einige durchaus relevante Spezialprobleme (und Lösungen) bei E-Bikes eingehe.
Erst einmal Video ab!
Meine Meinung
Zuerst zu dem Tipp beim zuvor beschriebenen Baum: Das Beispiel ist mir mehrfach untergekommen, und am Anfang war das wirklich ab und an eine harte Nuss! Irgendwann wurde mir klar: Um das Gewicht von 26 kg zu reduzieren gibt es einen einfachen Trick: Den oft schweren Akku ausbauen, dann rüber heben, danach wieder einbauen. Damit spart man durchaus 8 kg Tragegewicht – was bei einem Tiefeneinsteiger wie dem KTM 271 LFC schon allein deshalb wichtig ist, weil bei diesem Typus die Querstrebe fehlt, an der man das E-Bike gut anfassen und hoch wuchten kann. Der Witz bei diesem Trick: Man muss unterwegs seinen Akku-Schlüssel dabei haben! Und genau das war bei mir anfangs nicht der Fall, weil mir gar nicht bewußt war, dass man ihn unterwegs brauchen könnte.
Also: Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, darf ruhig den Akku-Schlüssel mitnehmen!
Es geht aber noch weiter: Mir ist tatsächlich im Herbst ein Hirsch bei Abenddämmerung über den Weg gelaufen. Und das bei ca. 45 km/h auf einer Bergab-Strecke nahe der Kampenwand. Das ist nicht nur beim Autofahren gefährlich, sondern auch beim E-Biken – ich möchte nicht wissen was dann im Fall der Fälle passiert, wenn einen der Hirsch tatsächlich aufgabeln sollte. In diesem konkreten Fall habe ich gelernt, dass lebendige Hindernisse wegen ihrer Unberechenbarkeit besonders anspruchsvoll sind. Ein Hund oder eine Katze sind übrigens ähnlich unberechenbar, wenn sie plötzlich den Weg kreuzen. Hier habe ich vor allem eines gelernt: Möglichst keine hektischen Ausweichbewegungen machen, da diese (je nach Geschwindigkeit) gefährlicher enden können als ein entschlossener Bremsvorgang. Ähnliches gilt übrigens für ein Hindernis der besonderen Art – besonders in den Bergen: Es sind schnell fahrende (e)MTBs auf dem Weg bergab. Sie sind meiner Erfahrung nach gerade für ungeübte E-Biker besonders erschreckend, wenn sie mit bis zu 70 Sachen in der Mitte des Weges den Berg herabsausen.
Nun die Frage: Wie reagiert man am besten? Ich erlaube mir an dieser Stelle eine kryptische Antwort:
- Wichtig ist, mit derartigen Hindernissen stets zu rechnen und die Augen stets offen zu haben!
- Für mich gilt auch: Passive Sicherheit erhöhen und deshalb gerade bei unübersichtlichen Strecken das Licht anmachen.
- Bei den vielen schnellen (e)Bikern darf man meiner Erfahrung nach (meist) darauf vertrauen, dass sie besser ausweichen können wie man selbst – daher i.d.R. Spur halten.
- Bei Tieren lautet meine Devise: In jedem Fall möglichst gerade weiter fahren und kontrolliert abbremsen – erst dann, bei stark reduzierter Geschwindigkeit beherzt ausweichen.