HomeE-BIKE„Fahrprüfung“ für E-Biker*Innen?!

„Fahrprüfung“ für E-Biker*Innen?!

Quelle: Mountainbike-Studie 2021_Infografik_KFV_ÖKAS

Im österreichischen Vorarlberg steigt die Anzahl der Downhill-Unfälle mit E-Bikes offenbar rasant an. Man denkt daher über eine „Fahrprüfung“ für E-Biker*Innen nach. Was ist von der Idee zu halten?

Fakt: Viele E-Bike Unfälle in den Bergen

Der ORF berichtete im Oktober, dass im Voralberg die Anzahl der E-Bike-Unfälle in den Bergen massiv gestiegen sei. E-Bikes wären schwerer und erreichten dadurch z.B. bergab höhere Geschwindigkeiten. Hinzu käme, dass sich E-Biker*Innen häufig überschätzen. Daher erwäge man, dass bereits beim Kauf eines E-Bikes eine Art „Fahrprüfung“ abzulegen sei.

So richtig interessant wird diese These vor dem Hintergrund einer Studie des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und des ÖKAS (Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit) über die in diesem Beitrag berichtet wird. Danach ist die Anzahl der E-Bike-Unfälle im Alpenraum von 1% auf 11% angewachsen. Der Artikel inkl. der dort veröffentlichten Schaubilder ist absolut sehens- bzw. lesenswert. Analysiert wurden die Fahrweisen von Männer und Frauen, aber auch die Unfallhäufigkeit, die bergab bei satten 96% liegt.

Braucht es deshalb eine Fahrprüfung?

Die in den Artikeln beschriebenen Fakten führen wie von selbst zur Frage, ob und wie zu reagieren ist, wenn man die Unfälle verringern will. Die These dort lautet: Je besser das Material wird, desto wichtiger wird die gekonnte Fahrweise. Die muss man üben, und man sollte stets in Übung bleiben.

Meine Meinung: Ich habe in diesem Blog schon mehrfach über meine verschiedenen Stürze und Unfälle berichtet (u.a. hier im Oktober). Interessanter Weise fast kein Unfall bergab oder bei hoher Geschwindigkeit. Das liegt aber auch daran, dass ich das, was in der imaginären „Fahrprüfung“ vermittelt werden soll, bereits aus Selbstschutzgründen von Beginn an beachte:

  • Ich tobe mich ausschließlich bergauf aus, nicht bergab.
  • Ich übe regelmäßig mit dem E-Bike (u.a. nachts), damit ich es „aus dem FF“ beherrsche.
  • Ich verwende unterschiedliche Protektoren.
  • Ich bevorzuge bewußt eine harte Federung, um „geerdet“ zu bleiben.

Man könnte an dieser Stelle noch viele Faktoren mehr aufzählen, die im Hinblick auf eine mögliche Fahrprüfung relevant sein würden. Ob eine solche „administrative“ Prüfung die oft adrenalingesteuerten männlichen Downhillraser davon abhalten kann, über die eigenen Verhältnisse zu fahren? Ich glaube nicht.

Insofern noch ein Rat, den ich stets und unbedingt selbst beachte: Das Gefährlichste, was einem am Berg begegnen kann ist ein anderer (draufgängerischer E-Biker). Auf die, die mir bergab entgegenkommen, wenn ich bergauf fahre, achte ich besonders und weiche ihnen auch in der Regel großzügig aus – viele von ihnen überschätzen sich …

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