Der „kleine Grenzverkehr“ zwischen Bayern und Österreich soll angeblich wieder geöffnet sein. Aber nach welchen Regeln? Ich fuhr mit dem E-Bike bis zur Grenze nach Sachrang und fragte einen Grenzer. Zurück ging es über den Grenzenlos Wanderweg.
Erlebnisse & Learnings
Seit Monaten war ich nicht mehr in Österreich. Grund war Corona und die Grenzsperrung spätestens seit Mitte Februar. Aber auch davor war ich länger nicht mehr dort. Nun sollte es irgendwie gehen, war allerorts zu lesen. Die Regeln, die dabei gelten, waren und sind allerdings kryptisch. Daher beschloss ich heute, bei mäßig schönem Wetter zur Grenze nach Sachrang zu fahren, um mir selbst ein Bild von der Situation zu machen.
An der Grenze angekommen, sah ich auch gleich die Container der Grenzposten und einige Straßensperren. Es schien sich aber vorwiegend um österreichische Grenzer zu handeln, die sowohl die Fahrt nach Österreich als auch die Rückfahrt nach Bayern überwachten. Ich fragte mit einiger Distanz einen der Grenzer nach den aktuell geltenden Regeln. Ein- und ausreisen darf:
- wer seit drei Wochen geimpft ist (1. oder 2. Impfung) oder
- einen nur einen Tag alten negativen Test hat oder …
- … die nächsten drei Gründe habe ich schon wieder vergessen.
Alles irgendwie kompliziert. Aber: Meine Füße haben tatsächlich wieder einmal österreichischen Boden betreten. Genau gemessen habe ich es nicht, aber ich dürfte die Grenze um ca. 50 Meter überschritten haben – danach kamen erst die Kontrollen kurz vor der Tankstelle mit Traumpreisen für Benzin. Wie ich das Tanken hier doch vermisse!
Bin ich jetzt wirklich schlauer geworden? Nicht wirklich. Am 19. Mai soll ja sowieso wieder alles neu geregelt werden. Angeblich ist dann die Grenze für Touristen wieder komplett offen, O-Ton: „Es wird für jeden, er aus einem Nicht-Risikogebiet kommt, wieder möglich sein, ganz normal nach Österreich zu reisen.“ Schaun wir mal, dann sehen wir schon …
Zurück über den Grenzenlos Wanderweg
Da ich die Hinfahrt vergleichsweise flott gefahren bin, sank mein Blutzuckerspiegel unerwartet rasch ab. Bei Sachrang waren es noch 67 mg/dl. Gott sei Dank hatte ich einen Keks eingesteckt, der mich wieder mit neuer Energie versorget. Die Fahrt zurück führte mich dann wieder den Grenzenlos Wanderweg direkt an der Prien entlang. Ein wunderschöner Weg, den ich in den Jahren zuvor stets übersehen hatte, weil ich das Radeln auf dem nahegelegenen Radweg stets vorgezogen hatte.
Auf dem Rückweg fiel mir bei Innerwald noch auf, dass die Steigung bei Innerwald mittlerweile dauerhaft gesperrt zu sein scheint. Man kommt einfach nicht mehr auf den Weg, da sowohl die Durchfahrt dorthin gesperrt ist und das gesamte Areal zudem hoch eingezäunt wurde. Schade!
Grenzposten: Da werden Erinnerungen an die 80er-Jahr wach, als es das Schengener Abkommen noch nicht gab. Auch die Benzinpreise scheinen in Österreich aus der Zeit gefallen: Mehr als 30 Cent günstiger als bei uns. Aber: Schöne Natur gibt es auch hier. Zum Beispiel entlang der Prien.