Der Vorgänger des „Café Villino“, das „Della Nonna“ in Prien, war lange Zeit für mich ein Sehnsuchtsort: Der vielleicht italienischste Flecken im Chiemgau. Aufgrund von Corona musste es leider schließen, aber das Café Villino ist auch einen Besuch wert – erst recht an einem eher trüb-regnerischen Tag wie heute.
Erlebnisse und Learnings
Nach der Hitzewelle der letzten 16 Tage war dies die erste längere Tour bei frühherbstlicher Stimmung – neben dicken Wolken gab es auch einigen ungegelmäßigen Regen. Der sollte dafür heute am Spätnachmittag umso stärker nach dem Ende dieser schönen Fahrt loslegen. Aber anders als gestern: Da gab es ein krasses Donnerwetter, wie ich es hier noch nie erlebt habe. In wenigen Minuten fiel so viel Regen, dass selbst die Wohnungseingänge unserer Tochter überschwemmt wurde. Ich hatte Glück gehabt – sowohl gestern als auch heute, denn just nach der Ankunft fing es erneut in Strömen (!) zu regnen an. Und das soll die nächsten Tage so andauern, was auch hier erneut zu Hochwassergefahr führen dürfte.
Aber: Während der heutigen Tour zum Cafe Villino hatte ich genau das Zeitfenster erwischt, bei dem man sehr gut radeln konnte. Die Tour führte zunächst nach Wildenwart. Am dortigen Kreisel fragte mich ein ungarischer Wanderer auf Französisch, wo es denn von hier aus nach Rosenheim gehen würde. Ziemlich schräge Frage, denn er war wohl von Prien aus kommend eigentlich schon komplett falsch gelaufen. Ich erklärte ihm den (ca. 25 km langen) Weg. Er danke herzlich. Ich hoffe, er ist gut in Rosenheim angekommen …
Dann fuhr ich weiter durchs Eichental entlang der Prien. Dort las ich, dass der Schützenwirt, über den ich hier schon berichtet hatte, mit neuem Team am 4. November wiedereröffnen wird. Da werde ich definitiv auch mal vorbeischauen. Schließlich ging es weiter zum wunderschönene „Cafe Villino„, das ich früher noch als „Della Nonna“ absolut geliebt habe – es war über Jahre der italienischste Fleck im gesamten Chiemgau, mußte dann aber nach Corona aufgegeben werden.
Tatsächlich war ich nach den 15 km schon wieder komplett unterzuckert, so dass ich mir für die Rückfahrt ein Stück Kuchen und ein Mandelgebäck gönnte – zusammen mit einer Tasse Cappuccino. Auch wenn ich die blauen Stühle des Cafe Villino nicht ganz so romantisch finde, wie die Outdoor-Bestuhlung des einstigen „Della Nonna“: Innen ist es wunderschön, und auch die Auswahl sehr gut. Da werde ich also in Zukunft wieder öfter mal vorbeifahren.
Auf dem Rückweg fuhr ich dann am Chiemsee vorbei. Dort hielt ich kurz am Wicki-Schiff, der Freya, sowie am dortigen RoMed-Krankenhaus, das ich auch von innen ziemlich gut kennenlernen durfte … u.a. bei meiner Hernien-OP, bei der vor zwei Jahren ziemlich viel schiefgelaufen ist. Von dort gings erst grob Richtung Felden, um dann an einer Weggabelung über Bernau wieder in Richtung Aschau zu radeln. Die gesamte Tour absolvierte ich diesmal im Tour-Modus, der sehr energiesparend ist. Daher hatte ich am Ende der knapp 30 km Rundfahrt noch vier von fünf Balken der Batterie übrig. Und als ich dann schlussendlich in Aschau angekommen war, fing es richtig an zu regnen. Für den Fall, dass mir das unterwegs passieren könnte, hatte ich allerdings vorgesorgt: Da ich mir vor kurzem eine neue KTM Trunk bag gekauft hatte, war ich endliche wieder einmal bestens vorbereitet – das ist schon ein super Gefühl, wenn man so eine Trunk Bag hat, die einen viele wichtige Sachen (u.a. Werkzeug u. Regensachen) immer dabei haben läßt.
Kein Supersommerwetter, aber genau das war auch unbedingt nötig, nach der Hitzewelle … Am Kreisel bei Wildenwart sieht man noch den ungarischen Wanderer, der nach Rosenheim wollte. Danach das Eichental mit Schützenwirt. Schließlich das Cafe Villino mit Cappuccino und Kuchen. Die Rückfahrt erfolgt via Chiemsee, vorbei am Wicki-Schiff.