Vor fast genau zwei Jahren fuhr ich die heutige Strecke das erste Mal – und bereute es. Nun fuhr ich sie wieder. Ordentlich gestärkt durch Marzipanrohmasse!
Erlebnisse und Learnings
Vor fast genau zwei Jahren, am 22. August 2020, machte ich meine erste richtig anstrengende Bergtour mit dem E-Bike meiner Schwester. Dazu verfaßte ich auch diesen Bericht – einen der ersten überhaupt auf diesem Blog. Warum auch immer: Heute wollte ich diese Strecke noch einmal fahren, obwohl ich mir seinerzeit geschworen hatte, diesen aus damaliger Sicht bergauf kaum befahrbaren Trail nicht mehr zu fahren. Damals war ich allerdings auch noch ein blutiger Anfänger. Zudem nutzte ich noch die alten Schwalbe Smart Sam Reifen.
Bevor es soweit war, stärkte ich mich nach dem Abendessen noch mit etwas Marzipanrohmasse – das ist für mich eine Art „Supermann“-Pille, halt nur aus Mandeln und Zucker. Immerhin 54% Mandeln – deutlich mehr und damit wesentlich gesünder als Nutella ;-). Tja, auch als Diabetiker hat man so seine Schwächen. Äh nein: Stärken! Denn die Marzipanrohmasse hat mich trotz abendlicher Abgekämpftheit ziemlich aufgeputscht. Daher fuhr ich auch vorab nochmal den unteren Teil der Aschauer Skipiste hinauf – und das trotz widriger Verhältnisse: Der Boden war feucht und das Gras so hoch, dass man eigentlich nicht wirklich sehen konnte, wohin man genau fährt bzw. worüber. Im zweiten Anlauf schaffte ich es mit nur einem Stopp. Keine schlechte Leistung dafür, dass ich den ganzen Tag über gearbeitet habe.
Naja, und die Kraft war ja auch offenbar noch nicht am Ende. Denn danach ging es die Strecke hinauf, die ich in nicht wirklich guter Erinnerung hatte. Heute wußte ich auch, warum: Vor allem bei Nässe (es hat Freitag bis Sonntag viel geregnet) ist diese Strecke kein echter Spaß, denn der Weg besteht in weiten Teilen nur aus glitschigem, groben Fels. Auch wenn ich diesmal wieder an einigen Stellen schieben mußte: Man merkte natürlich schon, dass ich heute viel routinierter bin als noch vor zwei Jahren. Andererseits: Respekt vor mir selbst, dass ich vor zwei Jahren, direkt am Anfang und nur fünf Monate nach der Operation sowie zwei Monate nach dem ersten Krankenhausaufenthalt ausgerechnet diese Strecke gewählt habe, um „mal was anderes“ zu probieren. Spricht für meinen durchaus ausgeprägten Dickkopf und kindliche Experimentierfreude.
Heute war ich – wie der Psychologe sagt – nicht mehr „primär naiv“, sondern „sekundär naiv“ (stammt von Frau und Herrn Heigel aus Tiefenbrunn, wo ich in den 70ern als Kind acht Jahre als Sohn eines Psychologen gelebt habe …). Sekundäre Naivität hat aber auch ihren Charme. Vor allem, wenn man sich vorab mit Marzipanrohmasse in Stimmung gebracht hat.
Trotz schlechter Bedingungen fuhr ich den unteren Teil der Skipiste Aschau im zweiten Anlauf mit nur einem Stopp durch. Cool! Aber auch kein Wunder, wenn man mit Marzipanrohmasse derart aufgeputscht fährt wie ich … ;-). Weiter ging’s den Weg parallel zur Skipiste. Er führt durch den Wald. Dann gehts durch einen Hohlweg wieder zurück Richtung Skipiste. Die Strecke ist nicht wirklich komfortabel. Eines der Highlight: Ein Gatter, über das man das 26 kg schwere E-Bike rüber heben muss. Klappte diesmal alles aber deutlich einfacher als vor zwei Jahren.