Es war das erste Mal, dass ich nach der Operation die Stammstrecke befuhr. Ein besonderes Erlebnis! Und: Es klappte trotz kleinerer Einschränkungen besser als vermutet.
Erlebnisse und Learnings
Gerade durchfuhr mich ein kleiner Schock: Das letzte Mal, dass ich meine geliebte Stammstrecke befuhr, war laut eBike-connect am 27. Juni. Anders formuliert: Über einen Monat lang bin ich sie nicht mehr gefahren … Grund der Abstinenz war und ist der Schlüsselbeinbruch vom 1. Juli gewesen. Zwar bin ich seit dem 26. Juli rund 60 km geradelt, aber stets sehr vorsichtig, ja gerade zu anfängerhaft. Anders war es kaum möglich, da der vordere Neigungswinkel meines rechten Arms längere Zeit sehr gering war.
Nun also zum ersten Mal der Versuch, wieder im Gelände zu fahren. Vorsichtig, ja klar. Aber eben Gelände. Das klappte besser als vermutet. Ich hatte auch während der Fahrt keinerlei Angst, zu stürzen – was ich nach dem Unfall keinesfalls als selbstverständlich empfinde. Besonders wichtig: Den Sattel stellte ich (wie bei den letzten kleineren Touren) ganz nach unten. So hat man die beste Kontrolle, falls einmal unverhofft in Schwanken geraten sollte.
Erstaunt war ich über den schlechten Zustand meiner Stammstrecke:
- Von Beginn an machten tiefe Regenfurchen die Strecke unfreiwillig anspruchsvoll.
- Mittendrin versperrte ein mittelgroßer, umgefallener Baum die Strecke.
- Grund waren in beiden Fällen die z.T. unwetterartigen Regenfälle, die oft erhebliche Windstärken mit sich brachten.
Wie auch immer: Ich fuhr die Nord/Süd-Strecke nahezu problemlos – wie in alten Zeiten. Das schnitzte mir wie von selbst mein Lieblingsgrinsen ins Gesicht. So ähnlich fühlte ich mich auch im April, als ich nach der Hernien-OP die Stammstrecke erstmals wieder mit einem Rollator erkundete. Auch heute dachte ich mir: „Hurra, endlich wieder offroad!“
Nichts desto trotz: Die Stammstrecke werde ich noch eine Weile nur eingeschränkt befahren können:
- Der umgestürzte Baum muss von irgendjemand beseitigt werden.
- Meine Schulter muss nach wie vor richtig ausheilen.
- Last but not least: Ab dem nächste Wochenende verbringe ich die meiste Zeit in Berlin – und nicht mehr in Aschau.
Wie sich letzteres auf die Nutzung meines geliebten E-Bikes auswirkt, weiß ich noch nicht. Ein normales Rad habe ich in Berlin, nur noch kein E-Bike. Ob ich dann über meine Erlebnisse mit dem normalen Rad hier berichte, habe ich noch nicht entschieden. „Schaun wir mal, dann sehen wir schon …“ Wer hats gesagt? Unter anderem „Kaiser“ Franz Beckenbauer.
Die Stammstrecke war in einem schlechten Zustand: Überall entstanden durch die Unwetter der letzten Wochen tiefe Regenfurchen. Zudem stürzte ein Baum quer über die Strecke. Für mich war es das erste Mal seit über vier Wochen, dass ich meine gesamte Schutzausrüstung inkl. des Rücken-Protektors, der Protektor-Hose und der Handschuhe anhatte. Die Schulter bemerkte den Unterschied sofort, denn speziell der Rücken-Protektor zwickte gut spürbar an der verletzten Schulter – diese ist offenbar noch sehr empfindlich.