Eigentlich wollte ich heute nur schwimmen und chillen, aber unzählige Bergmolch-Larven zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Zeit, ein wenig über die wenig bekannte Seite vom Freibad Aschau zu berichten.
Noch einmal Freibad
Morgen geht es nach Berlin. Doch heute war ich noch einmal bei hochsommerlichem Wetter im Freibad Aschau, einem Naturbad. In erster Linie tue ich dies aus Gründen einer Art „Physiotherapie„. Das hat auch Erfolg: Heute konnte ich zum ersten Mal richtig Brustschwimmen – nahezu ohne Schmerzen. Das ist nicht selbstverständlich, denn beim Brustschwimmen muss man die Arme ganz nach vorne schieben, was nach einer Klavikula-Fraktur (= Schlüsselbeinbruch) leichter gesagt als getan ist.
Heute bin ich aber auch nochmal zum Chillen in Schwimmbad. Daher gönnte ich mir ein Schwimmbad-typisches „Mittagessen“: Ein paar Wiener mit Senf. Ist zwar nicht wirklich gesund, aber für einen Diabetiker wie mich meist keine schlechte Wahl, weil der Blutzucker in der Regel nur gering ansteigt. Zusammengefaßt kann ich sagen: „Schön war’s!“ Ein würdiger möglicherweise letzter sommerlicher Besuch dieses wunderschönen Schwimmbads mit allerlei Bewohnern, die man nicht auf den ersten Blick erkennt.
Zigtausende Bergmolch-Larven
Obwohl ich seid Jahren in das Aschauer Naturbad gehe: So etwas wie dieses Jahr habe ich noch nicht erlebt, denn es gibt ohne Übertreibung rund 5-10.000 ausgewachsene Bergmolch-Larven in diesem Gewässer. Die ersten entdeckte ich vor gut vier bis sechs Wochen. Da waren sie noch klein. Zudem waren damals andere Kaulquappen auffälliger, z.B. Grasfrosch und Erdkröten-Larven. Selbst eine Gelbbauchunke rief Mitte Juni längere Zeit am nördlichen Ende des Schwimmbads. Irgendwann war ihr wohl zu viel Betrieb. Fortan war sie nicht mehr zu hören.
Wie komme ich nun auf die große Zahl an Bergmolch-Larven? Es ist so: Das Gewässer ist geschätzte 100m lang und rund 50m breit. Das sind nach Adam Riese 5.000 qm. Nach mehrtägiger Beobachtung kam ich zum Ergebnis, dass rund 1-2 Larven pro Quadratmeter realistisch sind. Diese Einschätzung beruht auf der Tatsache, dass am wärmeren nördlichen Ende mitunter 50-100 Larven pro Quadratmeter zu finden sind. Von oben sehen sie aus wie kleine Haifische, die umeinander Kreisen. Zudem sind auf tatsächlich der gesamten Fläche meist mehrere Larven pro Quadratmeter zu finden. Lediglich beim Westufer ist en Rand von ca. 3-5 m nahezu molchfrei.
Alles in allem – so meine Vermutung – ist das Aschauer Freibad mittlerweile das mit Abstand größte Bergmolch-Biotop in und um Aschau. Das ist schön, denn ansonsten sind die letzten Jahre eher problematisch für Amphibien gewesen.
Der Bergmolch (hier ein Foto von pixabay) ist nicht nur in den Alpen recht häufig. Gewässer mit derart vielen Bergmolch-Larven sind wiederum nicht so häufig. Erstaunlich dabei: In den letzten vier/fünf Jahren war die Anzahl der Larven nicht einmal im Ansatz so hoch wie dieses Jahr. Die anderen Bilder zeigen: Ein Besuch des Freibad Aschau ist immer einen Besuch wert.