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Acht Millionen E-Bikes in DACH

Die neuesten Zahlen belegen: Die Corona-Krise hat den ohnehin bestehenden E-Bike-Boom noch einmal stark angefeuert. Das Thema Gesundheit spielt dabei eine wichtige Rolle, denn viele Käufer nutzen ihr E-Bike im Hinblick auf die Vermeidung einer Corona-Ansteckung ganz bewusst als Ersatz für Auto und öffentliche Verkehrsmittel. Zudem sind neue – vor allem jüngere – Zielgruppen hinzugekommen. Insgesamt werfen die neusten Statistiken aber auch Fragen auf.

Überblick

2020 war das bisher verkaufsstärkste Jahr für E-Bikes aller Art. Allein in Deutschland wurden über 1 Million neue E-Bikes verkauft. Damit stieg nicht nur die Gesamtanzahl der E-Bikes signifikant, sondern auch der prozentuale Anteil der E-Bikes an allen verkauften Fahrrädern. Insgesamt gibt es Ende 2020 in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) mehr als 8 Millionen verkaufte E-Bikes. Das Thema Gesundheit wird dabei von mindestens einem Drittel der E-Bike-Besitzer als wichtiges Kaufargument betrachtet. Schaut man genauer hin, fallen aber auch Ungereimtheiten in den unterschiedlichen Statistiken auf.

Bereits im August 2020 besaßen die Deutschen 7,17 Millionen E-Bikes.  Erfasst wurde dabei die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre, die ein Elektrofahrrad bzw. Pedelec im Haushalt besaßen (Bild statista). Als Turbo für den besonders starken Anstieg in 2020 wird insbesondere Corona genannt.

4,3 Millionen Haushalte in Deutschland verfügen laut einer Pressemitteilung des Statistischem Bundesamts (destatis) vom September 2020 über mindestens ein Elektrofahrrad. Das entspricht einem Anteil von 11,4 Prozent. Besonders hoch ist der Ausstattungsgrad bei Haushalten mit Haupteinkommensbezieher*innen  im Alter von 55 bis 79 Jahren (Bild statista).

Die Muster gleichen sich: In Deutschland, Schweiz und Österreich und sogar weltweit kam es zeitgleich zu einem sprunghaften Anstieg des Suchaufkommens zu E-Bikes (Bild google trends). In der gleichen Zeit stieg auch die Anzahl der Suchen nach dem Begriff „Fahrrad“ um fast 100%. Der Grund war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Corona-Krise.

Das E-Bike boomt

Wer hätte das gedacht: Obwohl bereits im Jahr 2019 Rekordmarken beim Verkauf von E-Bikes gebrochen wurden, kam es 2020 erneut zu Höchstwerten beim Verkauf von E-Bikes. Im Zeitraum von nur fünf Jahren hat sich in Deutschland die Anzahl der E-Bikes verdreifacht – und das, obwohl der Anschaffungspreis der meisten gekauften E-Bikes auch noch gestiegen ist. Deutsche, soweit der aktuelle Stand, wollen nicht nur E-Bike fahren, sie legen dabei auch großen Wert auf Qualität.

Schaut man auf die Statistiken von google Analytics wird deutlich, was in vielen Medien und auch vom Zweirad Industrie Verband (ZIV) vermutet wird: Der Turbo für die neuen Absatzrekorde in 2020 war die Corona-Krise. So sprang das Suchaufkommen bereits im ersten Quartal signifikant an – übrigens weltweit und nicht nur in Deutschland. Menschen in aller Welt, so die These vieler Experten, haben sich 2020 verstärkt für das E-Bike entschieden, um damit zur Arbeit zu fahren, die Freizeit zu verbringen und sogar in eine Art Alternativ-Urlaub zu fahren.

Wie passen die Daten zusammen?

Die aktuellen Studien zeigen einerseits ähnliche Tendenzen auf. Andererseits werfen sie auch Fragen auf. So zum Beispiel im Hinblick auf die Haupt-Nutzer von E-Bikes und die Art der verkauften E-Bikes.

  • Die meisten aktuellen Statistiken gehen davon aus, dass die Hauptnutzer-Gruppe von E-Bikes die Altersgruppe der über 55-Jährigen ist.
  • Die Altersgruppen darunter (selbst die 40-54-Jährigen) haben demnach einen deutlich geringeren Marktanteil.
  • Schaut man hingegen auf die Art der verkauften E-Bikes, dann fällt auf, dass die größte Gruppe von E-Bikes Trekking-Räder mit 36%, gefolgt von City-Bikes mit 31% und eMTB mit über 26% sind.
  • Auf jede dieser drei Gruppen entfallen also knapp 1/3 aller E-Bikes, wobei der hohe Anteil an eMTB überrascht, denn laut einer EON-Studie sind E-Bikes eher dort zu finden, wo es flach ist: Im Norden Deutschlands.
  • Sollte man in Anbetracht der Zahlen vermuten, dass gerade die 55-79-Jährigen in flachen Gebieten besonders häufig eMTB kaufen?

Sicherlich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Zahlen zu interpretieren. Eine Variante ist, dass die große (und oft auch finanzstarke) Gruppe der Generation X gleich mehrere E-Bikes für unterschiedliche Zwecke besitzt: Ein E-Bike für den „Hausgebrauch“ und eines für „Outdoor“-Aktivitäten. Es könnte aber auch sein, dass die ältere Generation eher zu einfacheren E-Bikes tendiert und die „jüngere“ Zielgruppe der unter 54-Jährigen vor allem mit eMTB zu ködern ist. Was immer die Zahlen am Ende aussagen: Es scheint jedenfalls so zu sein, dass das E-Bike in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Auch bei jüngeren Zielgruppen, die im Angesicht der Corona-Krise neue und subjektiv wichtige Gründe gefunden haben, nun doch ein E-Bike zu kaufen.

Die prozentual meisten E-Bikes gibt es laut einer aktuellen EON-Umfrage in Niedersachsen, NRW und Rheinland Pfalz. Schlusslichter sind Berlin und Brandenburg (Bild: radmarkt).

Erstaunlich hoch ist der Absatzanteil an (meist höherpreisigen) Trekking-Rädern und eMTB. Das „normale“ City-E-Bike kommt zwar auch auf 30%, gleichwohl ist diese (meist etwas preisgünstigere) Variante seltener als man vermuten könnte (Bild statista). 

2021 wird neue Einblicke ermöglichen

Das neue Jahr wird sicherlich aufgrund neuer Umfragen zeigen, wie die Statistiken von 2020 richtig zu interpretieren sind. Eine Statistik ist hingegen bereits seit längerem bekannt und stabil: Rund 30% der E-Bike-Nutzer geben an, dass das Thema „Gesundheit“ für sie einer der ausschlaggebenden Gründe für den Kauf eines E-Bikes war und ist.

Laut der Shimano-Studie 2020 sind die Gründe für den Kauf eines E-Bikes:

  • Bewältigung von Steigungen oder großen Entfernungen (32%)
  • Fördern körperlicher Gesundheit (30%)
  • E-Bikes machen weniger Aufwand als ein klassisches Fahrrad (30%)
  • Verbesserung der psychischen Gesundheit durch das E-Biken (22%)
  • Zeit sparen auf Reisen und beim Pendeln (21%)
  • Geld sparen gegenüber eigenem Auto und dem ÖPNV (19%)
  • Geringere Umweltbelastung (18%)
  • Reisezeit wird durch E-Bikes vorhersehbarer (12%)
  • E-Bikes sind die Technik der Zukunft (12%)
  • Fahren in der Gemeinschaft auch mit unterschiedlichen Leistungsniveaus (8%)

Der rasante Anstieg der Verkäufe in der Corona-Krise läßt auch diesbezüglich eine Vermutung zu, die im Jahr 2021 sicherlich noch näher untersucht wird: Das E-Bike wird aus Sicht der Käufer ein wichtiger Baustein bei der gesunden Gestaltung des Alltags. Dazu zählen:

  • Die entspannte und möglichst kontaktfreie Fahrt zur Arbeit.
  • Die Gestaltung der sportlichen Aktivitäten im Falle eines Lock Downs.
  • Das Durchführen von kurzen, mittleren und längeren eE-eutschland, insbesondere in Zeiten, in denen Auslandsurlaube nur bedingt möglich sind.
  • Neben der körperlichen, spielt meist auch die psychische Gesundheit eine wichtige Rolle.

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