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Radeln in Berlin Mitte: Survival of the fittest?!

Berlin ist die Fahrrad-Hauptstadt in Deutschland. Es gibt unzählige Räder und viele neue Radwege. Und speziell in und Berlin Mitte herum: Unzählige Gefahren.

In Berlin gab es Stand Sommer 2020 knapp drei Millionen Fahrräder. Laut Tagesspiegel hat sich seit Corona die Zahlen nochmal deutlich erhöht. Immer mehr Straßen werden zugunsten von Radwegen verengt. Alles in allem gilt die Hauptstadt als sehr fahrrad-freundlich. Erfreulich ist auch, dass die Anzahl der Fahrradunfälle insgesamt zurück geht. Soweit so gut.

Die Statistik zeigt leider auch, dass die Unfälle ungleich verteilt sind: Berlin-Mitte, Kreuzberg-Friedrichhain und Pankow stellen zusammen über 40% der Unfälle. Natürlich sind die Ursachen dafür individuell, doch ein konkretes Beispiel läßt ahnen, welche Gefahr speziell im oft recht beengten Bezirk Mitte auf Radler warten können. Dazu gleich mehr.

Erstes Bild: Ein Blick auf die Anhalter Straße am östlichen Ende. Sie befindet sich direkt an der Grenze von Berlin Mitte und Kreuzberg. Ein Lastwagen hält mit Blinklicht auf der Straße, um Waren auszuladen. Daneben der Radweg, auf dem ein Radfahrer gut erkennbar zwischen Lastwagen und parkenden Autos hindurch fährt. Was hier passieren kann erfährt man weiter im Text.

Situationen wie die nachfolgend beschriebenen kann man insbesondere in Berlin Mitte und Kreuzberg erleben: Hier gibt es breite Straßen, auf denen nicht nur ein Radweg ist, vielmehr gibt es hier auch viele Läden, die Waren empfangen. Hält ein Lastwagen, wie auf dem ersten Bild direkt auf der Straße, um Waren zu be- oder entladen, kann es für Radler abenteuerlich werden.

Im konkreten Fall wendete ein entgegenkommendes Fahrzeug unmittelbar vor dem Lastwagen, um einen Parkplatz auf der rechten Seite zu ergattern. Er sah weder den entgegenkommenden Fahrradfahrer, noch sah dieser das Auto, das den „U-Turn“ vollzog. Kaum war der Radler am Ende des Lasters angekommen, sahen sich plötzlich beide: Der Autofahrer den Radler und dieser den Autofahrer. Nur um Haaresbreite konnte ein potenziell folgenreicher Unfall vermieden werden.

Wer jeden Tag diese und ähnliche Strecken in Berlin auf dem Radweg fährt, wird viele vergleichbare Situationen erleben können. Nicht immer gehen sie gut aus. Es sind auch nicht immer die Autofahrer die „Bösen“ und die Radler die „Guten“, denn auf den Radwegen herrscht mitunter die Logik des „jeder gegen jeden“: Langsame gegen Schnelle. Schnelle gegen noch Schnellere. Langsame gegen noch langsamere. Fahrende Räder gegen parkende und fahrende Autos und so weiter.

Das Fazit: Fahrradfahren in den Berliner Bezirken Mitte, Kreuzberg-Friedrichshain und Pankow ist nicht umsonst statistisch besonders gefährlich. Um die Gefahr zu reduzieren, gilt daher die Empfehlung, trotz aller Radwege stets mit äußerster Aufmerksamkeit zu fahren und zusätzlich mit allem zu rechnen – auch mit Autos, die unverhofft eine Wendung auf der Straße vollziehen, um einen Parkplatz zu ergattern …

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