Genug ist genug: Die Maxxis Minion sind nix für den Winter. Daher habe ich heute mein Hinterrad auf Pirelli Scorpion umgestellt.
Maxxis Minion: Nach sechs Monaten am Ende
Um mit den alten Reifen zu beginnen: Ich kaufte mir die Maxxis Minion DHF II Ende Mai. Der erste Eindruck war sehr gut. Aber nach sechs Monaten sind die Reifen ziemlich abgefahren. Die Mischung ist einfach zu weich. Die Haltbarkeit entsprechend gering. Der Mehrwert dieses High-End-Reifens ist bei einem SUV wie meinem KTM 2871 LFC nur im extremen Gelände gegeben. Zum Vergleich: Meine Schwalbe Smart Sam Reifen haben im dreifachen Zeitraum (= 1,5 Jahre) die vierfache Kilometerleistung erbracht.
Der erste Anstoß, die Maxxis zu wechseln, erfolgte Anfang November bei einer Schneefahrt: Nope! Ging gar nicht. Im weiteren Verlauf des Novembers gab’s zwar keinen Schnee, aber der Grip auf nassem Belag, u.a. auf feuchtem Laub oder starkem Regen machten immer klarer: Neue Hinterreifen müssen her!
Spike Reifen? Eher nicht.
Zunächst überlegte ich, ob ich aufgrund des bevorstehenden Winters Spike-Reifen kaufen soll, z.B. die Schwalbe Ice Spiker Pro, die heute (vermutlich als Black Friday Schnäppchen) im Internet statt für 110 € für 56 € im Angebot waren. Dieser Typ ist allerdings laut diesem Testbericht tatsächlich ausschlicßlich fürs Gelände geeignet. Mit meinem SUV fahre ich jedoch querbeet: Straße, Feldweg und Gelände – mit und ohne Schnee oder Eis. Und akrobatische Kunstfahrten auf Schnee (wie hier im Testbericht) sind eh nicht mein Ding. Selbst ein Schwalbe Marathon Winter Plus ist für mich nur dann eine echte Option, wenn ich mir sicher bin, dass es auch wirklich Winter wird und selbst auf Straßen Schnee und Eis zu erwarten sind.
Das ist aber selbst hier in den Bergen nur selten der Fall. Zudem sollen meine neuen Reifen ganzjährig gute Dienste tun (ähnlich wie die Schwalbe Smart Sam, mit denen ich auch viel im Schnee war). Aber sie sollten halt besser uphill im Gelände funktionieren wie die Schwalbe-Reifen. Außerdem sollten sie abriebfester sein wie die Maxxis. So oder so keine Spikes!
Pirelli Scorpion: Klingt auf jeden Fall gut!
Am heutigen Samstag Vormittag fuhr ich daher spontan zu Marios Radservice, um mich vor Ort nach Alternativen zu erkundigen. Mario fand in seinem Lager schließlich einen Pirelli Scorpion Trail S: „Die wissen auch, wie man gute Reifen baut!“ sagte er. Er wies auch darauf hin, dass die Mischung dieses Reifens langlebiger sein dürfte als die der Maxxis. Also kaufte ich den Reifen kurzentschlossen für einen absolut fairen Preis. Es ist kein expliziter Winterreifen (den ich ja auch nicht will), aber ich bin zuversichtlich, dass der Pirelli im Schnee nicht schlechter sein wird als mein alter Schwalbe-Reifen. Dafür ganzjährig mutmaßlich wesentlich besser im Gelände als die Schwalbe-Reifen …
Zuhause angekommen begann dann die Umrüstung. Dazu musste erst einmal der alte Reifen abmontiert werden. Ich machte davor noch ein paar Bilder, um das Profil der Reifen vorne und hinten mit dem neuen Pirelli zu vergleichen. Dann ging’s los: Ich demontierte das Hinterrad, ließ mit Hilft eine Torx-Drehers die Luft aus dem Reifen. Hebelte den Maxxis mit zwei Reifenhebern ohne große Probleme herunter, entnahm den Schlauch und setzte in umgekehrter Reihenfolge den Pirelli auf.
Wichtig dabei: Obwohl die Maxxis als auch die Pirelli „Tubeless ready“ sind, nutze ich nach wie vor einen Schlauch. Dadurch bin ich unabhängiger, wenn einmal unterwegs ein Plattfuß erfolgen sollte.
Am Ende pumpte ich den neuen Reifen auf 1,8 bar auf. Fertig! Nach einer kurzen Probefahrt war klar: Jetzt kann ich tatsächlich ins Gelände fahren, um den Reifen auf Herz und Nieren zu prüfen!
Der Pirelli im Vergleich mit den kaum abgefahrenen Maxxis Assegai und den recht abgefahrenen Mionion DHF II. Anschließend Demontage und wieder Aufziehen des neuen Pirelli. Ging absolut einfach. Laut Hersteller ist der Reifen gut bei Nässe und langlebig. Das werde ich nachher gleich mal testen.