Hurra! Nach 19 Tagen E-Bike-Entzug, durfte ich heute erstmals wieder radeln. Der Arzt hat es erlaubt – nicht zuletzt deshalb, weil ich mit meinem E-Bike äußerst schonend fahren kann. Nahezu ohne Kraftanstrengung.
Erlebnisse und Learnings
Ein kurzer Arztbesuch bestätigte: Die Heilung geht gut voran. Aus diesem Grund gab mir der Arzt unaufgefordert den Rat: „Bewegung tut ihnen gut! Wandern, Radfahren etc. – damit können sie jetzt wieder anfangen. Aber: Keine Kraftübungen.“ Ich hakte nochmal kurz nach: „Auch Radfahren?“ „Ja, kein Problem!“ Genau das wollte ich hören.
Noch am Mittag holte ich dad E-Bike aus dem Keller, um das Rad wieder flott zu machen. Dazu zählte auch der Wechsel der Hinterradbremsen, die ich mir letzte Woche bei XC-Bikes, einem neuen, gut sortierten Aschauer E-Bike-Händler, gekauft hatte. Das Ganze dauerte keine fünf Minuten, schon war das E-Bike fahrbereit. Da ich allerdings noch ein paar Videokonferenzen hatte, mußte ich mich bis 17.30 mit der Erstfahrt gedulden. Dann schnappte ich mir den Fahrradkorb, um im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten für den 1. Mai zu kaufen. Alles klappte super! Die 2×3 km lange Strecke bewältigte ich allerdings ganz bewußt im Schneckentempo und zudem unter minimalem Krafteinsatz: Das E-Bike übernahm laut ebike-connect 55% der Leistung – und das auf nahezu ebener Strecke.
Der erste Eindruck war übrigens recht überraschend: Das KTM 271 LFC kam mir nach 19 Tagen Abstinenz riesig vor. Ich hatte es viel kleiner in Erinnerung. Umgekehrt war genau die hohe Einstellung des Lenkers ein großer Vorteil: So fährt man sehr aufrecht, was nach einer Gitterbruchoperation sehr wichtig ist, da man kaum nach vorne gebeugt fahren muss. Das Fahren selbst klappte demzufolge super. Ich machte gleich eine kurze Tour zum Schaukel im Aschauer Kurpark – genau dorthin war ich fast exakt vor einem Jahr gefahren, nach meiner ersten großen Operation. Allerdings noch mit einem herkömmlichen Rad und einem Oldtimer-Helm.
Wie sich die Videos ähneln: Die erste „erste Radtour“ am 14. April 2020 nach der Pankreas-OP mit meinem alten, wenig genutzten KTM Life tour. Fast genau ein Jahr später die zweite „erste Radtour“ – diesmal nach einer Gitterbruch-OP mit noch längerer Narbe und: Mit einem coolen, intensiv genutzten E-Bike.
Nichts überstürzen!
Trotz aller dabei freigesetzten Euphorie, es war gut, sehr vorsichtig zu fahren:
- Beim Abbiegen etc. ist das Drehvermögen des Oberkörpers (z.B. um zu prüfen, ob ein Auto von hinten kommt) noch sehr stark eingeschränkt.
- Selbst kleinere Bodenwellen können den Oberkörper unangenehm durchrütteln.
- Das Auf- und Absteigen muss mit unerwartet viel Gefühl erfolgen.
Insbesondere das Anfahren und das dafür erforderliche „Abheben“ der Füße vom Boden, so habe ich gemerkt, ist nicht ohne. Insofern hatte ich mir das Ganze tatsächlich einfacher vorgestellt. Zusammenfassend ist aber klar: Ein E-Bike, insbesondere ein SUV-Typus, ist nach einer solchen Operation das perfekte Rad, um wieder in Tritt zu kommen.
Das E-Bike kurz nach dem Ausmotten. Schnell die Bremsen gewechselt und dann zum Einkaufen. Eine tolle erste Fahrt nach 19 Tagen Abstinenz.