Der Himmel über Berlin hat sowohl am Tag als auch in der Nacht ein besonderes blau. Am besten sieht man es, wenn man mit dem Fahrrad in der Stadt ein wenig umher fährt.
Es ist wieder einmal für längere Zeit Berlin angesagt. Im Oktober. Leider war das Wetter die letzten Tage nicht wirklich toll. Umso größer die Freude, dass zumindest am Wochenende einige Stunden lang die Sonne schien. Wie nutzt man dieses Wetter am Besten? Zum Beispiel in dem man mit dem Rad (leider immer noch kein E-Bike) nach Mitte fährt, um sich dort ein paar schöne Hinterhöfe anzuschauen und zudem einen gepflegten Espresso zu trinken.
Da das bislang genutzte Damenrad seit gestern einen Platten hat, bin ich auf ein anderes Damenrad umgestiegen. Diesmal eines ohne Rücktritt, dafür mit zwei bissigen Bremsen, die deutlich sicherer zu sein scheinen als das vorher genutzte Bremssystem aus der Fahrradsteinzeit. So ging es recht flott nach Mitte, wo neben den bereits erwähnten mitunter versteckten Hinterhof-Juwelen in der Nähe von Clärchens Ballhaus ein weiteres Highlight auf meine Frau und mich wartete: Ein zumindest zweitweise strahlend blauer wolkenloser Himmel über Berlin. Leider verschwand das wolkenlose Blau so schnell wie es gekommen war.
Anschließend fuhr ich zu einem Flohmarkt nahe des Bode-Museums, keine 100m entfernt vom Wohnort der Bundeskanzlerin. Dort erwarb ich nach zähen Verhandlungen mit einem sehr unterhaltsamen Verkäufer aus Togo eine afrikanische Maske. Natürlich wurde ich dabei mächtig übers Ohr gehauen, denn der Preis war trotz aller Feilscherei meinerseits immer noch sehr hoch. Umgekehrt kam ich noch gut weg, denn der stets einfallsreiche afrikanische Verkaufsexperte wollte mir doch gleich noch ein Paar bronzene Leoparden zum „Schnäppchenpreis“ von 5.000€ verkaufen. Ich konnte der Versuchung ohne große Mühe widerstehen …
Vom verbliebenen Inhalts meines Portemonnaies konnte ich mir dann zumindest noch eine Bratwurst bei „Bauer Lindner“ am Winterfeldmarkt holen. Ohne wenn und aber: Seit 14 Jahren die beste Bratwurst mit dem besten Senf den ich kenne! Am Ende ging es dann gut gestärkt bei herbstlichem grau wieder zurück zur Friedenau (Achtung, das reimt sich!).
Der Weg nach Berlin Mitte führt bei mir fast immer an der Brücke am Gleisdreieck vorbei. Schön erkennbar: Der schöne blaue Himmel über Berlin. Auf Höhe der Linien- und Auguststraße dann einige Hinterhöfe anschauen. Schließlich ein Espresso im „Cappuccino Grand Cafe“ bei strahlender Sonne, die kurze Zeit später auf Nimmerwiedersehen verschwand. Was sieht man auf dem letzten Bild? Man munkelt, dort wohne die (Noch-)Kanzlerin.