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Review 2023

2023 war und ist (noch einige Stunden) ein tolles Jahr gewesen. Das E-Biken spielte dabei eigentlich nur eine Nebenrolle. Aber: Es hat seinen Teil dazu beigetragen.

Erlebnisse und Learnings

Wenn man sich als E-Bike-Blogger all die Beiträge anschaut, die da im Jahr 2023 zusammengekommen sind, dann könnte man selbstironisch sagen: Dieser Blog vermittelt ungewollt den falschen Eindruck, dass das E-Bike eine enorm wichtige Rolle in meinem Leben spielt. Wie bitte? Der Blog vermittelt den falschen Eindruck? Kann das überhaupt sein, wenn man wie ich in diesem Jahr inklusive dieses Artikels 166 Beiträge verfaßt hat?

Immerhin: Statistisch ist das fast ein Artikel alle zwei Tage. Und für einen einzelnen Artikel braucht man mit Neuanlegen, Bildupload, Text und Korrektur durchaus im Durchschnitt 30 Minuten – mal länger, mal kürzer. Wie also könnte dann der falsche Eindruck entstehen, dass das E-Bike und das Bloggen für mich in 2023 (und die Jahre davor) nicht von überragender Bedeutung gewesen wären???

Die Antwort ist vergleichsweise einfach und banal: Das E-Biken und das darüber Schreiben machen in meinen Augen einen vergleichsweise kleinen Teil meines Lebens aus. In 2023 ebenso wie den zwei Jahren davor. Mein „eigentliches“ Leben ist nämlich in Summe in vieler Hinsicht ganz anders als es hier in diesem Blog, insbesondere im Tagebuch den Anschein haben könnte.

  • Da gibt es zunächst den Ehemann und Vater zweier Kinder bzw. Großvater vierer Enkel: Das ist nicht nur gefühlt 10x wichtiger und insgesamt auch (zeitlich & erlebnisbezogen) viel umfassender als E-Biken. Mein Privatleben findet weitgehend ohne E-Bike statt – dazu zählen der Alltag ebenso wie die vielen Urlaube und Ausflüge in 2023. Und dass ich allein E-Bike (und dies nicht zusammen mit Micha tue) liegt an ihrer Krankheit, die dies leider nicht (mehr) möglich macht.
  • Dann gibt es den beruflichen Oliver: Unzählige Stunden arbeite ich an einer Vielzahl z.T. hoch komplexer Themen im Kontext der Digitalisierung. Auch das ist vielfacher Hinsicht wesenlich umfassender als E-Biken oder darüber schreiben. Ich ziehe allerdings oft einige Inspiration aus dem E-Biken für meinen Beruf – sei es im Hinblick auf Digital Health oder im Kontext von Risiken (dazu ganz am Ende)
  • So gesehen spielen das E-Biken und das darüber Schreiben nur am Rande dieser beiden „großen Blöcke“ (plus weiterer hier nicht erwähnter Aspekte) meines „eigentlichen Lebens“ eine Rolle. Und das ist nicht nur gut so: Es ist gar nicht anders möglich oder vorstellbar.

Im Kern, so meine Überzeugung, ist das E-Biken und das darüber Bloggen „nur“ die Spitze des (eigentlich recht warmen) Eisbergs meines Lebens. Im Kern erfährt man hier zwar da und dort etwas über meine Erlebnisse mit dem E-Bike – mal sind es tolle Erlebnisse, dann und wann Stürze und Pannen, aber über den Menschen als solchen und sein restliches Leben erfährt man m.E. wenig. Weniger als eine Vielzahl mir bekannter Personen, die in Whatsapp oder anderen Medien laufend irgendwelche Status-Infos mit Video, Bild und/oder Text teilen. Die ihre politischen und privaten Weltsichten teilen – nicht selten um andere Menschen dadurch zu beeinflussen.

So etwas tue ich nach eigenem Verständnis nicht: Es ist hier kaum etwas über den „wahren“ Oliver zu finden. Selbst die Tatsache, dass ich mich hier als Patient geoutet habe, ist für mich (zumindest aktuell) kaum von tieferer Bedeutung. Auf wundersame Weise ist es heute (Gott sei Dank) eine kaum als negativ zu bewertende Selbstverständlichkeit, an die ich mich gerade dadurch, dass ich hier über das E-Biken schreibe, erinnern muss bzw. erinnern will.

Insofern ist dieser Blog  im Sinne eines Reviews zu allen Artiklen in 2023 für mich ein inspirierender Blick zurück nach vorn, bei dem man Lust bekommt, die guten als auch die weniger guten Erlebnisse noch einmal in ähnlicher Form zu erleben. Das gilt insbesondere für die Stürze, Pannen und unfreiwilligen Abenteuer, die mich nicht nur im Rückblick immer wieder am meisten faszinieren:

  • So ist dieser Beitrag vom 10. März 2023 Teil einer Geschichte wie die des Films „Und täglich grüßt das Murmeltier“ … ich fahre in jedem Herbst, Winter und Frühling x-Mal nach dem gleichen Muster den Berg hinauf – dabei stoße ich irgendwann so ab 1.000 Höhenmeter auf Schnee, Schneematsch oder Eis, bleibe stecken, falle hin oder muss anderweitig anhalten und umkehren. Ich könnte mich darüber schlapplachen, dass ich dann oben im Berg nach immer wieder dem gleichen Muster z.T. bis zur völligen Erschöpfung gegen die winterlichen Widrigkeiten ankämpfe. Wenn ich damit irgendwann aufhören sollte, dann ist es in der Tat Zeit, über die Gründe nachzudenken …
  • So ähnlich und doch anders sind die Abenteuer, wenn etwas kaputt geht: Hier am 10. April 2023 der Sattel. Und was ist 2023 nicht alles kaputt gegangen bzw. beschädigt worden: Neben dem Sattel z.B. das Bosch Nyon Display, im Sommer das Schaltwerk und im Dezember noch die Halterungen der beiden Schutzbleche sowie die Front-Beleuchtung. Laufend gibt es die Notwendigkeit von Reparaturen. Vom Wechsel der Verschleißteile wie den Reifen oder Bremsbelägen mal ganz abgesehen. Immer wenn man glaubt, dass man endlich die wichtigsten Reparaturen erledigt hat, folgt der nächste Schaden – und das Beseitigen kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Nicht anders die Neuanschaffungen wie die geniale Contact Drop-A-Gogo Telekopsattelstütze. Round about  500 Euro, eher mehr kamen dieses Jahr wieder auf diese Art zusammen – aber jeder Cent war es wert, investiert zu werden!
  • Wie toll sind die Kuriositäten, die man mit dem E-Bike erlebt – Dinge, die man sich einfach nicht ausdenken kann: Da war z.B. der Bettler in Prien am Heiligabend. Ohne die dazugehörige E-Biketour hätte ich das nie mitbekommen! Banal, aber ebenfalls kurios fand ich die Begegnung mit dem 60er Chevi Impala: Man muss so ein Auto nicht selbst fahren wollen, um es faszinierend zu finden! Ähnlich beim Feuer in Aschau, als ich gerade mit dem E-Bike unterwegs war. Wieder ganz anders die Rosen, die ich bei einer Tour von einer wunderbaren Aschauerin für Micha geschenkt bekam. All das kann man nicht planen – man muss es mit etwas Glück erleben!
  • Damit zum Adrenalin, das für mich nach wie vor eine besondere Bedeutung beim E-Biken hat: Es fließt nicht nur bei den (für meine Verhältnisse) extremen Abenteuern beim Erklimmen von starken Steigungen wie hier als auch hier oberhalb sowie hier unterhalb der Gorialm. Auch Stürze pushen das Adrenalin z.B. dieser auf Glatteis im Lochgraben oder der hier Richtung Frasdorf. Tat beides weh … Und? Auch das war es Wert zu erleben. Immerhin habe ich mir anders als 2021 und 2022 dieses Jahr keine Knochenbrüche beim E-Biken geholt. Das nenne ich mal einen Fortschritt!

Was könnte ich jetzt nicht alles hier sonst noch aufzählen – z.B. die vielen tollen Abendessen die ich auch dieses Jahr wieder mit dem E-Bike vor- und nachbereitet habe. Und die hier beschriebenen Varianten sind ja „nur“ die mit dem E-Bike. Alle anderen werden hier gar nicht erwähnt. Hinzu kommen dutzende Fahrten zum Badeplatz Aschau – das eigentliche Erlebnis ist dabei ähnlich wie beim (Abend-)Essen dass Event als solches und nicht die hier beschriebene Tour.

Kurzum: Dieser Blog spiegelt vor allem in seinem Tagebuch eine Vielzahl von Erlebnissen wider, die oft nur am Rande etwas mit dem E-Bike zu tun haben. Auch beschreibt der Blog nur einen winzigen Teil meines tatsächlichen Lebens und erst Recht meiner Person. Aber: Es macht – so der Rückblick auf das Jahr 2023 – auch nach über drei Jahren nach wie vor viel Spaß, mit dem E-Bike herumzutouren und anschließend darüber an dieser Stelle ein paar Worte zu schreiben.

Das wichtigste dabei: Sich für beides stets aufs Neue die Zeit nehmen! Denn dann entsteht auf magische Art der eigentliche Effekt sowohl des E-Bikens als auch des darüber Schreibens: Man ist in dieser Zeit nahezu voll in einem ganz bestimmten inneren Zustand! Nicht nur beim Fahren, sondern auch beim darüber Schreiben verläßt man für einen begrenzten Zeitraum voll und ganz das „eigentliche Leben“, in das man im Anschluss wie verwandelt wieder eintauchen kann.

Insofern werde ich mich nach dem Beenden dieses Artikels am Silvestermittag 2023 voller Elan ein paar Stunden den Risiken bzw. dem Kontrollieren von Risken von Künstlicher Intelligenz widmen bevor wir heute Abend zusammen aufs neue Jahr anstoßen. Zumindest im Hinblick auf den Umgang mit Risiken habe ich dabei viel durch die intensive Nutzung des E-Bikes gelernt … Und so schließt sich ein Kreis: Es war mit und ohne E-Bike ein rund um spannendes Jahr 2023 – mal sehen, ob bzw. was ich in einem Jahr im Rückblick über 2024 zu berichten weiß!?

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